Die Ligsalz in München – 1272 bis 1739

von Simon Liegsalz, München und Schwäbisch Hall, 2023

I. Allgemeines

Wenn man sich mit der Erforschung seiner eigenen Herkunft befasst, mit Familienforschung also, kennt man die Daten seiner Eltern, manchmal noch die seiner Großeltern. Eher selten schon sind Daten über seine Ur-Großeltern. Seit 1870/1876 gibt es in Deutschland die Standesämter. Wenn man nach Geburts-/Tauf-/Heirats- oder Sterbedaten aus Zeiten davor sucht, kann man häufig in den Kirchenbüchern fündig werden. Oftmals haben die örtlichen Pfarrer eine recht gute Dokumentation über ihre „Schäfchen“ geführt, von der Wiege bis zur Bahre. In staatlichen Archiven und Steuermatrikeln findet sich auch einiges an genealogischen Daten. Allerdings kommt man dort gelegentlich nicht mehr weiter, weil die Menschen bis ins 19. Jahrhundert hinein häufig überhaupt kein Eigentum hatten oder sie waren nur Pächter auf einem Hof oder Haus. Wenn man noch weiter zurückgeht kommt eine weitere Beschränkung hinzu, Familiennamen sind erst im 13. Jahrhundert entstanden und da zuerst in den Städten. Auf dem dünn besiedelten Land war der Zwang zur Unterscheidung noch nicht so groß.

Wenn man sich also daran macht, die Geschichte der eigenen Familie zu erforschen, muss man erst einmal viele Quellen sichten. Oftmals findet man dann auch Angaben zu jemanden, der den gleichen oder zumindest einen sehr ähnlichen Namen getragen hat. Die Schreibweise von Namen war häufig vom Schreiber oder Verfasser einer Schrift, eines Dokuments oder eines Eintrags abhängig. Nun muss man versuchen, diesen Fund in den passenden Kontext zu stellen. Das ist oftmals wie ein Puzzle-Spiel, die einzelnen Stücke müssen zueinander passen.

Eine überaus großartige Dokumentation genealogischer Daten hat Herr Josef Kiening zusammengetragen (Kiening-Genealogie). Auch ich habe viele Daten daraus entnehmen können. Je weiter man zurückgeht, umso dünner wird die Quellenlage. Im 15. Jahrhundert stößt man allgemein an gewisse Grenzen.

Ich selber stamme aus dem Dachauer Land, aus einem Ort namens Oberbachern. Meine erste Begegnung mit einem Hinweis darauf, dass es auch vor den Groß- oder Urgroßeltern schon Träger mit dem Familiennamen Liegsalz bzw. Ligsalz gab, hatte ich in einer Schule in München. Meine Deutsch-Lehrerin machte eine Bemerkung zu meinem Namen, dass die Ligsalz Patrizier in München waren und sie erwähnte etwas, was ich später so zwar nicht verifizieren konnte, dafür aber anfing, dieser Äußerung nachzugehen. Sie sagte, dass irgendein bayerischer Herzog – sie hatte den Namen erwähnt, aber ich habe ihn vergessen – der natürliche Sohn eines Ligsalz mit der damaligen Herzogin war. Wie schon gesagt, habe ich dafür bislang keinen Hinweis gefunden. Eine sehr ähnliche Geschichte ist aber in mehreren Dokumenten zu finden. Bei Anton Mayer heißt es z.B. (Mayer A., 1875) „Dieser edle fromme Mann, der erste Stiftsprobst bei U. L. Frauen und großer Wohlthäter der Kirche ist der Sohn einer Münchner Patrizierstochter Ligsalz, und mochte wohl das Kind vieler Thränen und Sorgen gewesen sein, denn seine Mutter hatte aus Liebe zu Herzog Albrecht III, die Pflichten gegen die Ehre ihrer alten edlen Familie bei Seite gesetzt. Daher durfte sie das Kind nicht im Hause der stolzen Patrizierfamilie heranwachsen sehen, sondern sie gebar zu Neuhausen auf einem Meierhofe, und nannte ihren Sohn daher Johannes Neuhauser.“ Johannes Neuhauser wurde u.a. Dompropst zu Regensburg und München und bekleidete höchste Ämter bei Herzog Albrecht IV. Bei (Festgabe, Web) ist unter "Pröbste" im Jahr 1496 aufgeführt: starb 151626/1 Dr. Johann Neuhauser, ein natürlicher Sohn Herzog Albert III von Bayern, von einer Ligsalz im Dorfe Neuhausen bei München geboren. Wurde 1460 Domherr, 1473 Domdechant, 1487 Domherr zu Freising, bayerischer Kanzler ec.

Ich habe irgendwann mit meinem Vater darüber gesprochen, ob er da irgendwelche Informationen hätte. Er erzählte mir eine eigenartige Geschichte. Es war vmtl. in den 20er oder 30er Jahren des letzten Jahrhunderts als sein Vater das Haus neu baute. Mein Vater hat zusammen mit seinem Vater, meinem Großvater, eines Tages den Speicher ausgeräumt und ist dabei auf eine alte Urkunde gestoßen, aus der hervorging, dass die Ligsalz adelig seien und das Adelsprädikat „von“ in ihrem Namen führen. Nach den Erzählungen meines Vaters hat er dies seinem Vater gezeigt und die entsprechenden Fragen dazu gestellt. Sein Vater hat - der Erzählung meines Vaters nach - gelacht, die Urkunde genommen und sie zerrissen. Spätestens von da an, war also Dampf im Kessel bei mir. Ich wollte natürlich wissen, was da dran war. Weiterführende Informationen habe ich von meinem Vater nicht erhalten.

Kurze Zeit später, im Jahr 1974 hat ein Niklas Freiherr v. Schrenck-Notzing in der Zeitschrift Amperland einen Aufsatz bzw. eine Abhandlung geschrieben mit dem Titel „Die Herkunft der Ligsalz im Dachauer Land“ (Amperland, 1974). Spätestens von da an war für mich belegt, dass die Ligsalz in München wohl tatsächlich größeren Einfluss in der Geschichte der Stadt hatten. Die Schrenck waren ebenfalls, wie die Ligsalz, eine Patrizierfamilie in München und ist die einzige noch nicht ausgestorbene ehemalige Patrizier-Familie. Nach einem gößeren Aderlass im 16. Jahrhundert sind alle anderen Geschlechter nach und nach ebenfalls ausgestorben. Im 17. Jahrhundert wurden drei Patrizierfamilien in München „baronisiert“, die Ligsalz, die Barth und die Ridler. Die adeligen Ligsalz starben mit Ferdinand Anton Josef Freiherr von Ligsalz auf Ascholding, dem ehemaligen Bürgermeister in München und späteren Truchsess der bayerischen Herzöge Maximilian II Emanuel und Karl I Albrecht im Jahre 1739 aus. Eine andere Linie aus diesem Geschlecht hat die Zeit überdauert und ihre Mitglieder leben heute überwiegend in oder bei Dachau und in München.

Ich lebe seit 25 Jahren in Vellberg, Kreis Schwäbisch Hall. Da habe ich mich natürlich auch etwas mit der lokalen Geschichte befasst. Wie der Name schon vermuten läßt, hat Hall, wie es hier kurz genannt wird, auch eine Verbindung zum Salz. Eine salzhaltige Solequelle war der Ursprung der Zivilisation in Hall. Auch Hall wurde durch das Salz reich. Anders als in München, das durch den Handel groß und reich wurde, hat Hall das Salz produziert. Wie in Reichenhall. Hier gibt es die Sieder, die die Sole gekocht und das Salz durch Verdampfung des Wassers kristallisiert haben (sie feiern noch heute jedes Jahr das Siederfest). Hall wurde 1157, also ein Jahr vor München gegründet. Anders als München, das immer im Besitz eines Regionalfürsten, des Herzogs von Baiern war, wurde Hall im Jahre 1283 von König Rudolf I von Habsburg immediatisiert, das heißt Hall wurde eine Reichsstadt und blieb es dann bis zur Mediatisierung im Reich 1803. Hall ist in etwa so groß wie Dachau. Mich hat der Beruf bzw. eine Position in meiner beruflichen Laufbahn nach Hall verschlagen. Dass es mich von der Salzstadt München in die Salzstadt Hall als Namensträger Ligsalz hierhergeführt hat. Wer weiß, Fügung, Schicksal, Bestimmung???

Über die Ligsalz, als ehemaliges Patriziergeschlecht in München, gibt es relativ viele Aufzeichnungen. In alten Chroniken der Stadt München, in Dokumentationen über die Frauenkirche (Kirche zu Unserer Lieben Frau) und über die Peterskirche (Alter Peter), in Steuerbüchern und in vielen weiteren Schriften. Ganz offensichtlich haben sich auch schon mehrere andere Ahnenforscher mit diesen Quellen befasst und haben mehr oder weniger systematisch ihre Erkenntnisse in Datenbanken eingetragen. Einige der Forscher sind z.B. über Heiratsverbindungen der Ligsalz zu deren Ahnen auch auf meine Ahnen gestoßen. Ich konnte viele Informationen bei Our Family Historie (Patrizier, Web) und beim Verein für Computergenealogie (Gedbas, Web) finden. Das eine oder andere Datum konnte ich dabei nicht sofort zuordnen. Aus diesem Grund habe ich mich darangemacht, alle Daten in diesen Datenbanken zu überprüfen. Bei meinen Nachforschungen habe ich mich durch viele Quellen gearbeitet, habe größere Bereiche im Zusammenhang gelesen und auch den historischen Kontext dabei betrachtet. Dabei wurde mir klar, dass es zwar schön ist, wenn man Geburts-, Sterbedaten und vielleicht auch noch Heiratsdaten ermitteln und in einer Übersicht darstellen kann, aber bei intensiverer Auseinandersetzung mit der Geschichte wird deutlich, dass es neben den reinen genealogischen Daten auch eine Menge „Geschichten“ und Geschichte (Historie) drumherum gibt. Eine anfängliche Entdeckung, dass die Vorfahren Patrizier waren, lässt zunächst die Gedanken entstehen, naja, die waren tüchtig und haben es zu etwas gebracht. …und es waren Deine Vorfahren. Wenn man die Geschichten und die Geschichte außen vorlässt denkt man leicht, da ging es immer nur bergauf. Nun, durch meine vertiefte Lektüre kam da doch Interessantes zutage, Positives wie auch weniger Positives. Jedenfalls war das Leben der Vorfahren nicht einfach nur eine Einbahnstraße nach oben, nur weil man sie als Patrizier bezeichnete. Es gab da teils auch Schauriges und man kann immer sehen, die waren Teil des Lebens der damaligen Zeiten. Sie haben gestaltet und waren dennoch wiederum auch Spielball der Geschichte. Die folgenden Ausführungen möchte ich deshalb immer auch in den entsprechenden historischen Kontext stellen, sofern der aussagefähig dazu vorliegt.

Ich beginne mit dem Namen. Familiennamen sind in Europa ab dem 13. Jahrhundert entstanden. Der Landadel und Ritter hatten schon eher damit begonnen, sich nach ihrer Herkunft zu unterscheiden und haben den Ortsnamen ihrer Herkunft oder ihres Sitzes hinter dem christlichen Vornamen mit „von“ verbunden. Da gibt es eine Menge von Familien wie die von Wittelsbach, die von Gravenreuth oder die von Stetten oder wie sie alle heißen. Als ab der Mitte des 12. Jahrhunderts im südlichen Deutschland viele Städte gegründet wurden, im Norden etwas später, und als dann die Städte schnell wuchsen, musste man alsbald die Personen unterscheiden. Es ging sich nicht mehr aus, dutzende Hansen oder Karls oder Albrechts oder sonstwen zu haben. Im Sinne einer „ordentlichen Buchführung“, die aufgrund des zunehmenden Handels und der Handwerkstätigkeit erforderlich wurde, musste man den einen Hans schon genau identifizieren können. Schließlich schuldete man ihm Geld oder er schuldete etwas. Auf dem dünn besiedelten Land war das noch nicht so dringend, gleichwohl war der Anstoß gegeben und nach und nach wurden auch auf dem Land die Familiennamen eingeführt. Sehr häufig ergaben sich die Namen aus den Berufen derjenigen, denen man dann einen Namen, z.B. Schneider, Schuster, Müller, Becker…. zuordnete.

II. Die Anfänge

Als erster Ligsalz ist ein

Conrad I Ligsalz erstmals geschichtlich in München erwähnt um das Jahr 1272 (die Quellen erwähnen hier die Jahre 1269, 1271 oder 1272), als die Münchner Bürgerschaft diesen Conrad Ligsalz zusammen mit einem Wilibald Rudolf und einem Ludwig Bart nach Rom schickte, um beim Papst die Trennung der bis dahin einzigen Pfarrei St. Peter genehmigt zu bekommen und eine weitere Pfarrei im Stadtgebiet München, die Marienpfarrei, zu gründen (Hefner, 1849). München ist aus dem Marktflecken von Heinrich dem Löwen innerhalb von hundert Jahren sehr stark gewachsen und die einzige Kirche bot weder in ihren Mauern noch im umgebenden Friedhof ausreichend Platz für die lebenden und toten Seelen. Bischof Konrad II. von Freising gestattete durch Urkunde vom 24. November 1271 die Errichtung einer zweiten Pfarrei und Papst Gregor X genehmigte 1273 das Vorhaben. München hatte damit zwei Pfarreien, wovon die alte zu St. Peter jetzt für den südlich der Kaufinger Gass gelegenen Teil der Stadt und die Marienpfarrei für den nördlich gelegenen Teil zuständig war.

München führt seine Anfänge auf den Salzhandel zurück. Salz nannte man im Mittelalter das weiße Gold. Salz wurde in großen Mengen gebraucht, sowohl zur Zubereitung von Speisen, quasi als Gewürz, aber noch weitaus mehr als Konservierungsmittel. Es gab damals ja noch keine Kühlschränke. Um Lebensmittel über längere Zeit haltbar zu machen, konnte man z.B. Fleisch pökeln oder einfach in Salz aufbewahren. Das Salz entzog dem Fleisch das Wasser und konservierte es damit. Aber Salz wurde auch in großen Mengen als „Industriesalz“ z.B. bei der Herstellung von Leder gebraucht, bei den Gerbern also. Salz war wiederum nicht überall als Rohstoff vorhanden. Es waren nur einige wenige Stellen im südlichen Süddeutschen Raum bekannt. Die älteste Abbaustelle von Steinsalz im süddeutschen Raum liegt in Hallstatt in Oberösterreich. Dort wurde bereits vor 7.000 Jahren Salz abgebaut. Dieses Salz wurde aber vordringlich nach Süden geliefert, nach Italien. Aber es musste natürlich transportiert werden. Vmtl. ging das vorwiegend über kleine Tragpackungen durch Menschen, später wohl über Saumpfade, wo das Salz auf Tragtiere geladen und transportiert wurde (Säumer) und, wo möglich, über Flußschiffahrt.
Das reiche Hall (Reichenhall) war längere Zeit die einflussreichste Abbaustelle in Bayern und war auch die Quelle für das Salz, das über die Salzstraßen in ganz Bayern bis an die schwäbische Grenze im Westen und nach Böhmen und Mähren im Osten geliefert wurde. Anfangs wurde das Salz über Flüsse wie Salzach und Donau nach Passau und Regensburg transportiert. Das war aber immer auch mit Problemen behaftet, da zum einen die Boote wieder mit Rückfracht flußaufwärts getreidelt werden mussten aber vor allem waren da verschiedene Herrschaftsgrenzen zu überwinden, was immer zu Zollzahlungen führte und oftmals bei Streitigkeiten die Lieferungen unterbrach. Salzburg unterstand ja einem mächtigen Bischof und der war sich mit den bairischen Herzögen nicht immer grün. Nach und nach wurde der Salzhandel auf den Landweg verlegt. Von Reichenhall über Traunstein und Wasserburg wurde das Salz auf vierrädrigen Wagen Richtung Augsburg verbracht. Die heutige Bundesstraße B304 ist in etwa die Route der alten Salzstraße nach München. Die mittelalterlichen Salzstraßen waren im südlichen Baiern, das innerhalb des Limes der Römer lag, ehemalige Römerstraßen.
München, das existierte zunächst als Stadt garnicht, es war eine kleine Siedlung, bald auch Markt. Bis ca. 1180 hatte der Bischof von Freising zu Vering, das heutige Oberföhring, ein Stadtteil Münchens, einen Marktflecken. Da gab es also einen Markt mit Marktrechten und einer Münze. Und es gab eine vom Bischof errichtete Brücke über die Isar. Darüber lief der ganze Verkehr der Salzsender von Wasserburg kommend Richtung Augsburg und Allgäu. Der Bischof von Freising machte mit dem Brückenzoll und den Marktgebühren ordentliche Gewinne, da Salz, wie schon erwähnt, überall benötigt wurde. Gleichwohl, so berichten die Quellen, war der Umfang der Salztransporte noch nicht so stark ausgeprägt, wie dann in den folgenden Zeiten, in denen viele Städte gegründet wurden und die Bevölkerung schnell wuchs. München, oder Munichen, war zu dieser Zeit nur eine kleine „villa“ mit einer Hofstatt Althaim (s. Altheimer Eck) und einer Mönchssiedlung des Klosters Schäftlarn.
Eine gute Abhandlung darüber, wie München mit dem Salzhandel groß wurde, habe ich bei "Mittelalter Digital" gefunden.

Es kam dann, dass ein von Kaiser Barbarossa mit den Herzogtümern Baiern und Sachsen belehnter Welfe, Heinrich der Löwe, dieses Geschäft dem Bischof von Freising neidete. Die Quellen sagen, dass der Bischof wohl nicht ganz legal den Markt zu Vering betrieb. Heinrich der Löwe nahm das zum Anlass, etwas weiter stromaufwärts, beim gachen Steig (Gasteig) 1156 eine Brücke über die Isar zu bauen. Das ist dort, wo heute die Ludwigsbrücke über die Isar führt (Munichkindl). Der darüber entstandene Streit wurde vom Kaiser (Barbarossa) zwischen seinem Onkel, dem Bischof Otto I von Freising und seinem Vetter, Heinrich dem Löwen, zugunsten Heinrichs im sog. Augsburger Schied am 14. Juni 1158 entschieden. Die Urkunde zum Augsburger Schied gilt als Gründungsurkunde Münchens. Die neue Brücke und der neue Markt blieben und der Bischof erhielt ein Drittel der Einnahmen zugesprochen. Angesichts seines wohl nicht ganz legalen Marktes in Vering gab er sich damit auch zufrieden. Leider stellte sich der Erfolg aus Sicht Heinrichs nicht sofort ein, da die Fuhrleute den alten Weg und seine Tücken kannten und sich ungern auf ein neues Abenteuer einließen. Heinrich der Löwe griff daraufhin zum Faustrecht und ließ die Brücke zu Vering zwischen 1176 und 1180 abbrennen, zerstörte und verlegte den dortigen Markt auf sein eigenes Gebiet (Allod). Die Route wurde also gewaltsam geändert. Bereits 1180 gingen der neue Markt mit der Brücke dann aber wieder an den Bischof Otto, nachdem Heinrich beim Kaiser in Ungnade gefallen war und seines Herzogtums Baiern verlustig ging. Nach Heinrich dem Löwen wurde Otto I von Wittelsbach mit dem Herzogtum Baiern belehnt. Seitdem sind die Wittelsbacher Herzöge, Churfürsten oder Könige von Baiern/Bayern und blieben es bis 1918. Bereits 1240 ging der Markt München vom Bischof zu Freising wieder an den Wittelsbacher Herzog Ludwig II, den Strengen. Die Wittelsbacher waren und blieben nun die „Besitzer“ von München.

Was hat das mit den Ligsalz zu tun? Nun, München verdankt seine Gründung und den Aufstieg, wie gesehen, dem Salzhandel. Der oben erwähnte Conrad Ligsalz, der nach Rom geschickt wurde, wird auch als Zeuge in einer Urkunde von 1288 erwähnt. Der Chronist schrieb dazu: „Damals muss diese Familie noch zum gemeinen Bürgerstand gehört haben, denn er hat gar kein Prädikat bei seinem Namen, wie z.B. den Uniger Sendlinger, der Herr genannt wird, vor den Übrigen auszeichnet. Indessen schwang sich diese Familie durch Reichthum und Geschicklichkeit bald empor, wurde bald unter die vornehmen Geschlechter gezählt…“ (Lipowski, 1814). Wie weiter oben gesagt, entstanden bürgerliche Familiennamen zuerst in den Städten. Von dem Conrad Ligsalz weiß man, dass er um 1230 geboren ist. Wenn er dann im besten Mannesalter von um die 40 von der Bürgerschaft zum Papst nach Rom geschickt wurde und seine Begleiter bereits Herren genannt wurden, muss er doch zumindest ein entsprechendes Ansehen gehabt haben neben diesen „Herren". Wenn man zudem bedenkt, dass derartige Reisen damals als Ehrenmission verstanden wurden und aus der eigenen Tasche bezahlt werden mussten, dann muss dieser Conrad Ligsalz auch über ausreichend Mittel verfügt haben. Es ist nun die Frage - darüber gibt es keine Aufzeichnungen – ist der Name Ligsalz erst mit bzw. in München entstanden oder existierte er schon vorher, z.B. als die Brücke über die Isar noch in Vering war. Dort war ja auch ein Marktflecken. Auch wenn die Salzmengen noch geringer waren, Vering hatte eine Salzniederlage oder Salzleg, was nichts anderes bedeutet, als dass es für das Salz das Einlagerungs- und Marktrecht hatte und es damit mindestens einen Markttag pro Woche gab, wo weiter weg liegende Städte oder Marktflecken ihren Salzbedarf decken mussten. Der Salzhandel war stark reguliert!
Salzniederlage oder Salzleg: im Stifterbuch der Barfüsser (Franziskaner) in München aus dem Mittelalter (Barfüsser, 1428 (1958)) wird der Name Ligsalz auch einmal als Legsalz erwähnt. Ligsalz, Legsalz oder Salzleg ist also das Gleiche. Alle mir bekannten Quellen gehen davon aus, dass Ligsalz „Salzlege“ bedeutet. Salzlege wiederum ist das Einlagerungs- und Marktrecht für Salz und das Marktrecht ist wiederum eine Qualifikation des Ortes, dem das Marktrecht erteilt wurde. Da vor Heinrich dem Löwen Baiern noch eher mittelalterlich war, kam mit den neuen Stadtgründungen auch ein neuer Zeitgeist auf. Die Herrscher legten Wert darauf, das Land zu entwickeln. Sie versprachen sich davon Einfluss, Macht und Einkommen. Es wird wohl im Dunkeln bleiben müssen, ob die Ligsalz ihren Familiennamen bereits zu Veringas Zeiten erhielten oder ob sie erst in der Zeit, als sie Münchner Bürger wurden, diesen Namen erhielten. Es spricht einiges dafür, dass das erst zur Münchner Zeit geschah.
Es muss auch einen direkten Vorfahr des Conrad Ligsalz gegeben haben. Dazu gibt es aber keine Aufzeichnungen. Sicher scheint zu sein, dass bereits die Vorfahren des Conrad Ligsalz Salzsender waren. Salzsender sind diejenigen, die Salz von einer Salzleg abholen und das Salz zu "ihrer" Salzleg in der Stadt oder dem Marktflecken, wo sie lebten, transportieren und es dort zum Kauf anbieten mußten. Das sind Verpflichtungen, die der Herzog der Stadt und diese den Salzsendern auferlegt haben. München hatte vom Herzog das Salzstapel- und Marktrecht erhalten. Es ist anzunehmen, dass die Münchner das Salz nicht direkt in Reichenhall abholten, sondern erst bei der vorgelagerten Salzleg in Wasserburg. Die Produzenten in Reichenhall transportierten es vorher bis nach Wasserburg, vielleicht auch nur bis Traunstein. Für Landsberg war z.B. bestimmt, dass die dortige Niederlage das Allgäu und die Bodenseegegend, wo die Käsereien das Salz brauchten, versorgen und dazu das Salz in München holen musste. Augsburg wurde von Vering/Munichen über die Salzstraße versorgt, die über Dachau und Schwabhausen in die Reichsstadt führte. Diese Rechte wurden von den Herzögen, je nach politischen Gegebenheiten mal gewährt und mal wieder entzogen. Wenn eine Stadt aufmüpfig wurde, hat man ihr kurzerhand die Einnahmemöglichkeiten beschnitten und das Salzmonopol (Salzleg) für ihren Bereich entzogen. Meistens war das aber auch nicht gut für die Finanzen des Herzogs und so hat man es dann wieder gewährt. Es diente aber der Disziplinierung.
Wenn man sich die Geschichte der Ligsalz anschaut, so haben sie immer dem Geschäft große Priorität eingeräumt und neue Chancen genutzt. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie sich bereits sehr früh mit München identifiziert haben, ganz im Sinne von Heinrich dem Löwen und den nachfolgenden Wittelsbacher Herzögen. Ich nehme auch an, dass die Vorfahren des Conrad Ligsalz bereits im 12. Jahrhundert, also ab der Stadtgründung 1158 mit zu den ersten gehörten, die ihren Vorteil aus der neuen Situation, der Brücke zu Munichen, zogen. So konnten sie als zunächst eher einfache Händler schnell an Einfluss gewinnen. Auch alle anderen mussten sich ja erst etablieren. Manche hatten dabei, auch zu dieser Zeit, bessere Startvoraussetzungen als andere. Aber wie der Chronist schon schrieb, Conrad Ligsalz und seine Familie haben sich vor den anderen ausgezeichnet und sind durch Reichtum und Geschicklichkeit schnell sozial aufgestiegen.

Man muss wieder die Geschichte Münchens strapazieren: die aufblühende Stadt bzw. der Marktflecken ist recht schnell gewachsen und die Bürgerschaft hat auch einen Stadtrat gebildet, der die Geschicke der Stadt lenken sollte. Ab 1295 ist von einem 12er-Rat die Rede, den zwölf Geschworenen. Sie bestimmten die Geschicke der Stadt und mussten dazu dem Herzog die Treue schwören, deshalb die Geschworenen. Dieser Rat hatte die niedere Gerichtsbarkeit, d.h. dass ihm z.B. Notariatsangelegenheiten zustanden und er konnte über einfache Vergehen richten. Kapitalverbrechen zu richten, hat sich der Herzog vorbehalten. Ab 1300 wurde der 12er Rat der Geschworenen in Innerer Rat umbenannt. Dazu kam ein Äußerer Rat von 24, der eine gewisse Kontrolle über den Inneren Rat ausüben sollten. Und dann gab es noch die Gmain, die Gemeinde. Das waren 36 Abgeordnete, die ein Kontrollrecht über die beiden anderen Räte hatten. Die Zugehörigkeit zum Inneren Rat war bald das Kriterium, um als Patrizier anerkannt zu sein. In einem Beitrag des Bayrischen Rundfunks (Bayrischer_Rundfunk, Web) heißt es z.B.: „… stehen Namen wie Kazmair, Barth, Pütrich, Ligsalz oder Ridler gegenüber: Münchner Patrizierfamilien, die sich zwar nicht mit den Augsburger Fuggern messen können, aber durch Weingeschäfte mit Italien, Tuchhandel mit Flandern oder Edelmetallabbau in Tirol wohlhabend geworden sind. Die reichen Bürger übernehmen Ende des 13. Jahrhunderts de facto das Ruder in München und sitzen in den hohen Verwaltungsgremien: im "Inneren Rat" Vertreter alter Geschlechter, im "Äußeren Rat" der vermögende Mittelstand. Außerdem existiert noch die "Gemeinde". Diese vorwiegend aus Handwerkern bestehende Versammlung kontrolliert die beiden Räte.“ Zu den Bürgermeistern heißt es bei "Münchner Patrizier": "Im monatlichen Wechsel amtierten jeweils zwei Bürgermeister, je einer vom Inneren und vom Äußeren Rat. So fungierten alle zwölf Inneren Räte und die Hälfte der Äußeren Räte einen Monat als Amtsbürgermeister (auch Außer- oder Unterbürgermeister genannt)." Später war eine Legislatur der Bürgermeister zwei Monate und dann im 17. oder 18. Jahrhundert wurde die Legislatur weiter verlängert. Die Amtstätigkeit in den Räten war ehrenamtlich, auch die Tätigkeit als Bürgermeister. Das konnte ein einfacher Handwerker nicht leisten. Nur die Familien, die mit freiem Handel viel Geld verdienten, konnten in den Inneren und Äußeren Rat gewählt und so auch zum Bürgermeister bestimmt werden.

Conrad II Ligsalz, S.d. Conrad I Ligsalz, *ca. 1260. Die Ligsalz waren von 1300 bis zum Aussterben der adeligen Linie durchgehend im Inneren Rat der Stadt München vertreten, insgesamt 438 Jahre lang. Ein Conrad Ligsalz wird für das Jahr 1300 (Lipowski, 1814) als Innerer Rat geführt. Leider gibt es keine eindeutigen Aufzeichnungen, welcher Conrad Ligsalz damit gemeint ist. Wenn man aber von der verbürgten Reise nach Rom eines Conrad Ligsalz, der um 1230 geboren sein soll, ausgeht, so wäre dieser Conrad Ligsalz im Jahr 1300 bereits 70 Jahre alt gewesen. Da ist aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich, dass er dann noch im Inneren Rat war, umso mehr, als die Menschen damals im Allgemeinen nicht so alt wurden. Es ist eher davon auszugehen, dass es sich um einen Sohn des Conrad I Ligsalz handelt. Dieser Conrad II Ligsalz wäre dann etwa 1260 geboren und zur Zeit der Aufnahme in den Inneren Rat ca. 40 Jahre alt gewesen. Das scheint eher plausibel. Zusammen mit der dokumentierten Aufnahme in den Inneren Rat eines Conrad Ligsalz im Jahr 1300 ergibt sich eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um einen Sohn des Conrad I handelt. Damals wie heute haben Väter ihrem erstgeborenen Sohn oftmals den eigenen Vornamen gegeben. Ein Conrad Ligsalz ist auch für 1326 im Äußeren Rat erwähnt. Dabei kann es sich mit übergroßer Wahrscheinlichkeit nicht um den Conrad I handeln, vielmehr dürfte das der Conrad II sein, vmtl. der Sohn des Conrad I. Wenn man das nun unterstellt, so ist die Familie Ligsalz innerhalb zweier Generationen von einfachen Salzhändlern zu Kaufleuten und Patriziern in der noch jungen Stadt München aufgestiegen.
Das ist umso bemerkenswerter, als der übliche Weg in den Inneren Rat über den Äußeren Rat führte. Erst dauerte es vergleichsweise lange, um in den Äußeren Rat aufgenommen zu werden. Karaisl (Karaisl, 1938) schreibt u.a., dass ihm 50 bis 60 Jahre bis zur Aufnahme in den Äußeren Rat (zu München) kurz erscheinen. Es dauerte dann in zwei von ihm beschriebenen Fällen noch weitere 45 und 62 Jahre, bis diese Familien „geprüft“ und in den Inneren Rat aufgenommen wurden. In einzelnen Fällen spricht er von nur fünf und sechs Jahren bis zur Aufnahme in den Äußeren Rat, dafür dauerte es dann aber 128 (!) Jahre bis zur Aufnahme in den Inneren Rat.

III. Patrizier

Hans I Ligsalz, Sohn des Conrad Ligsalz, lebt von 1290 bis 1359. Er war mit einer Hailwig N. verheiratet und wird ab 1316 und 1318 sowie in den 30er und 40er Jahren und letztmals 1355 (als Johan der alt Ligsalz) mehrmals im Inneren Rat erwähnt. Eine alte Chronik über die Frauenkirche hält fest, dass in der St. Georgskapelle (Ligsalz-Kapelle) ein alter Grabstein lag (das war 1875), auf dem Johannis Ligsalcz und seine Frau (Uxor) Hailbeig aufgeführt sind. Seine Frau starb nicht einmal ein Jahr nach ihrem Mann, am Dreikönigstag 1360 (Mayer A., 1875).

Zu dieser Zeit mussten die Münchner Patrizier ihren Landesherren, den Herzog Ludwig V, den Brandenburger z.B. des Öfteren in der Stadt bewirten oder ihn auf Reisen z.B. nach Tirol begleiten und für ihn und seinen Tross die Verpflegungs- und Logiskosten übernehmen. Es ging dabei oftmals um mehrere tausend Pfund Pfennige. Das Pfund war keine Münze, es war immer eine Gewichtseinheit (damals 408 Gramm). Münzen waren zunächst nur die Pfennige. 240 Pfennige ergaben ein Pfund. 1320 konnte man für einen Pfennig 6 Halbe Bier kaufen. 1400 bekam man für einen Pfennig einen halber Liter Wein, eine Mahlzeit im Gasthaus kostete drei Pfennige. Bei Solleder ist beschrieben, dass Johann Ligsalz (Hans I) für den Herzog öfters über 1.000, 2.000 oder auch 3.000 Pfund Pfennige auslegte. Aber die Patrizier gewährten auch Darlehen an den Herzog. Im Oberbayerischen Archiv für vaterländische Geschichten wird berichtet: "Die Ligsalz, Perkofer, Freymann u.a. machten dem herzoglichen Hofe im XIII. Jahrhundert bedeutende Darlehen, die ihnen dann auf Zölle oder Umgelder verschrieben wurden. (v. Fryberg, Geschichte Ludwig des Brandenburgers p. 171 ff.)" Die Herzöge waren wohl nicht immer flüssig. Sie haben dann bei den Patriziern "anschreiben lassen" und haben diesen dann die Einnahmen aus bestimmten Zöllen verschrieben, damit diese wieder an ihr Geld kamen. Oder sie haben ihnen - damals war ja alles reguliert - das Recht zur Erhebung von Verbrauchssteuern eingeräumt- das waren die sog. Umgelder. Es ist zu vermuten, dass die Patrizier da nicht zu kurz kamen. Es wird aber auch deutlich, dass z.B. Hans I Ligsalz da schon in der Oberliga spielte.

Wilhelm Ligsalz, Sohn des Hans I Ligsalz, lebt von 1320 bis 1368. Er war mit Kathrei Sendlinger verheiratet, einer Tochter aus dem Patriziergeschlecht der Sendlinger. Für ihn ist erstmals das Haus in der Weinstraße 4 als sein Haus erwähnt (das Haus war bis zum Aussterben der Linie in München im Besitz der Familie). Interessant auch, in dem großen Haus lebten auch andere. In den Protokollen des Münchner Stadtrats ist z.B. ein Jorg unterm Ligsalz erwähnt, ohne Familienname. Ein Mieter vermutlich. "Wilhelm Ligsalz war im inneren und äußeren Rat. Er betrieb Handel mit Venedig. Der äußere Ratsherr Wilhelm Ligsalz gilt als Vertrauensmann und bevorzugter Geschäftsfreund der Venetianer Kaufleute, bei dem sie abstiegen und, wie es Sitte war, ihr Frachtgut einlagerten. Hier wird also schon klar, dass der Salzhandel zwar der Ausgangspunkt des Aufstiegs der Ligsalz war, aber sie haben auch bald diversifiziert und Handel mit anderen gefragten Gütern betrieben. Bei den Venezianern stand er hoch im Ansehen" (Solleder, 1938).

An dieser Stelle möchte ich eine Information anbringen, die ich keiner belegten Person zuordnen kann. Vom zeitlichen Rahmen her könnte der im Folgenden genannte Conrad Ligsalz ein Sohn des Conrad II Ligsalz gewesen sein (Conrad III). Zu Conrad III konnte ich keine Daten finden. Aber auch hier gilt, dass Väter Ihre erstgeborenen Söhne oftmals nach dem eigenen Vornamen benannten. Denkbar wäre auch, dass er ein Sohn Hans I war oder sogar ein Sohn Wilhelm I. Belege dafür habe ich bislang nicht finden können.

So heißt es bei (Solleder, 1938) „München im Mittelalter“: "Alljährlich am 20. Februar beging das Barfüßerkloster den Jahrtag des enthaupteten Conrad Ligsalz. Das ist die einzige Kunde, dass nach 1350 ein Mitglied dieses angesehenen und reichen Geschlechts aus Anlaß eines Volksaufstandes der Wut des empörten Volkes geopfert wurde." (s.a. Barfüsser, 1428 (1958))

Es wurde also nach 1350 ein Conrad Ligsalz von aufständischen Bürgern enthauptet. 1349/1350 war in München, wie in ganz Deutschland, ein arges Judenpogrom. Man warf den Juden vor, für die Pest, die zu der Zeit herrschte, verantwortlich zu sein. Zu dieser Zeit waren aber auch zugleich weitere gravierende Probleme vorhanden. In den 1340er Jahren endete das mittelalterliche Temperaturoptimum. Die Folge waren nasse, kalte und sonst katastrophale Jahre. Die ärmere Bevölkerung hatte darunter schwer zu leiden. Am 25. Januar 1348 wird über schreckliche Erdbeben berichtet, die angeblich 40 Tage dauerten und das Land verwüsteten (Mayer J. M., 1868). Dann kam 1349 auch noch die Pest nach München. Neben hohen Todesraten war sie dann auch der Auslöser, um jemanden für all diese Miseren verantwortlich zu machen. Man bezichtigte die Juden nicht nur der Verursachung der Pest, sondern von Straßburg her kamen (unbelegte) Gräuelberichte, wonach Juden christliche Knaben schächteten und ihr Blut tranken und zudem wurde behauptet, die Juden würden Hostien und damit den Leib Jesu stechen. In dieser Situation wurden ganze vornehme Familien aus München verbannt, u.a. die Saller, Rudolf, Chray, Schluder, Rabenecker.

Es könnte sich aber auch gegen Ende des Jahrhunderts ereignet haben. Bei Munichkindl heißt es: „Die Zwistigkeiten in München entstanden zwischen den Räten (Patrizier-Familien, die im Inneren und Äußeren Rat vertreten waren) und den Bürgern, der "Gmain" (Gemeinde), die aber nur einen geringen Einfluss hatten. Anlass für die heftigen Auseinandersetzungen waren stetig wachsende Steuern.

Der Konflikt eskalierte schließlich, als die Münchner Herzöge Ernst und sein Bruder Wilhelm III. versuchten, die städtischen Rechte zu beschneiden und das Recht der Stadt auf Ein- und Ausbürgerung in Frage stellten. Die territorialen Auseinandersetzungen der Herzöge aus der Ingolstädter Linie mit Ernst und Wilhelm aus der Münchner Linie mündeten schließlich in die Unruhen bis 1403.

Im November des Jahres 1400 werden drei Ratsherren am Schrannenplatz (heutiger Marienplatz) wegen Fürstentreue geköpft. Daraufhin fliehen viele wohlhabende Patrizierfamilien vor der aufständischen Gmain. Es kam zur gewaltsamen Übernahme des Stadtregiments und zur Vertreibung führender Ratsherrn und ihrer Familien. Nur kurzfristig bestimmten die Umstürzler in Verbindung mit den Ingolstädtern die Münchner Stadtpolitik. 1402 unterwarf der Herzog aus der Ingolstädter Linie München und erzwang den Verzicht auf alle Ansprüche in München.

Aber schon ein Jahr später konnten die beiden Münchner Herzöge Ernst und Wilhelm die Stadt zurückerobern. Im Juni 1403 ziehen die beiden Herzöge wieder in München ein, nachdem Sie ihre eigene Stadt belagern mussten und ließen sich huldigen. Sie stellten die alte Stadtverfassung wieder her, verbannten die Umstürzler und beschlagnahmten ihr Vermögen.“

Eine gute Abhandlung über die Geschehnisse um das Jahr 1400 und die Wechselwirkungen von Bürgern und Patriziern in München mit den Interessen der bayerischen Herzöge ist bei (Mayer J. M., 1868) oder in dem Beitrag (Bürgeraufruhr, Web) nachzulesen.

Da es bei Solleder (und bei den Barfüßern/Franziskanern) heißt „...nach 1350“, kann nicht klar bestimmt werden, wann dieser Conrad Ligsalz enthauptet wurde. Es zeigt jedenfalls, dass die Privilegien aus der Patrizierschaft nicht ohne Risiken waren. Die Geschichte der Familie, wie die der Bürger der herzoglichen Stadt München, war allzeit eng mit der politischen Lage verbunden!

Im Jahr 1377 war ein Johannes Ligsalz (Zuordnung?) mit Herzog Otto von Brandenburg und anderen auf einer Wallfahrt in Jerusalem. Durch die Hilfe eines mit Johann Ligsalz bekannten Juden aus München konnte sich die ganze Gruppe vor einem Überfall der Türken auf ein Schiff retten und die Heimreise nach Baiern antreten. Herzog Otto machte in der Gefahr ein Gelübde, dass er seinen Kreuzpartikel (Teil des Kreuzes, an dem Jesus starb) der Kapelle in Ramersdorf stiften wolle, wenn er und die Wallfahrergruppe gerettet würden. So geschah es und er hängte der Madonna in Ramersdorf seinen Kreuzpartikel um den Hals (Münchner Stadt-Büchlein).

Karl I Ligsalz, Sohn des Wilhelm Ligsalz, lebt von 1360 bis 1409. Er war verheiratet mit einer Dorothea Schrenk (s. Schrenck v. Notzing) in erster Ehe, mit der er Kinder hatte und mit einer Elsbeth ?? in 2ter Ehe. „Seit 1368 steht er in den Steuerbuechern beim Haus Weinstrasse 4, anfangs zusammen mit seinen Bruedern Erhard und Wilhelm, am 29.09.1381 wird er ausdruecklich als Bruder von Georg I und Erhard genannt. Sein Bruder Georg I tritt ihm am 21.06.1369 des Elternhaus Weinstrasse 4 ab. Er starb Ende 1408 oder im Laufe des Jahres 1409.“ (Gedbas, Web)

Solleder beschreibt die Situation in dem Kapitel "Die große Revolution und Finanzkrisis 1397 bis 1403". Dabei ging es um einen Aufstand der Münchner Bürgerschaft gegen einige Patrizier, vor allem aber gegen die Abgabenpolitik der Herzöge. Diese pressten immer mehr aus der Stadt und ihren Bürgern heraus, bis es zur Revolution kam. Im Verlauf des Aufstands sind viele Patrizier aus der Stadt geflohen, um ihren Kopf zu retten. Einige derjenigen Patrizier, die versuchten, ein doppeltes Spiel zu treiben, wurden kurzerhand enthauptet. Bei Solleder heißt es "Die Enthauptung der Ratsherren ist wieder für viele das Zeichen zur Flucht. Immer weiter wird der Kreis derer, die im Elend weilen: Gabriel Ridler, Jörg Kazmair, Hans Rudolf, Karl Ligsalz, Konrad und Franz von Hansen, Peter und Ludwig Pötschner, Hans und Konrad Schluder, Matheis Sendlinger, Matthias und Bartolme Schrenk, Ulrich Ebner, der Goldschmied Johann Tulbek, Ainwich Resch, Hans Bart, Hans Pütrich, Sighart Hudler, Ulrich Strang, Jörg Nöckerl, der Zöllner Ott Spiegel, Hans Zöllner, Prasch, Matheis Wun, Hans Goldschmied, Guß, Günther und viele andere."

Es gab also durchaus existenz- und lebensbedrohende Situationen auch für die Patrizier. Viele von ihnen haben bei dieser Revolution viel Vermögen verloren. Die meisten haben sich aber wieder relativ schnell erholt. Das deutet darauf hin, dass die Patrizier wieder in ihre alten Positionen kamen, die meisten jedenfalls und dass ihnen ihre Immobilienbesitzungen enorm geholfen haben, wieder auf die Beine zu kommen. Sie konnten dann auch wieder ihren lukrativen Geschäften nachgehen und gemeinsam mit den Handwerkern und Bürgern der Stadt die üble Finanzkrise überwinden. Die Herzöge mussten ihrerseits Zugeständnisse an die Bürgerschaft machen. Bei einer Bilanz nach dieser Revolution haben alle festgestellt, dass sie alle ärmer geworden sind. Das Leben ließ ihnen dennoch keine Wahl, sie mussten nach vorne schauen, ...und sie taten es.

Karl II Ligsalz, S.d. Karl I Ligsalz, lebt von 1400 bis 1452. Er war verheiratet mit Margarethe Podmer. Er war Bürger, Handelsherr, Söldnermeister 1424 - 1443, Salzsender 1443 - 1447 und Stadtkämmerer 1437 - 1438 zu München, stiftete 1440 gemeinsam mit seinem Bruder Erasmus zum Ligsalzaltar bei ULF zu München eine Ewige Messe*), Gerichtsbeisitzer zu Dachau 1445.

*) diese Ewige Messe wird seit etwa 1990 auf Initiative eines heutigen Ligsalz (Leonhard Liegsalz aus Hebertshausen) jährlich am Freitag, der dem Martins-Tag, 10. November, am nächsten liegt, wieder gelesen. Bei Anton Mayer (Mayer A., 1868) heißt es: „Am Martins-Abend 1440 stifteten die Brüder Karl und Erasmus die Ligsalz, beide Brüder zu München (Anm.: Söhne des Karl I Ligsalz) eine ewige Messe zu dem Altar der lieben Heiligen Johannes der Täufer, St. Georgen, St. Barbara und Elsbeth in U.L. Frauenkirche zu München in der gerechten (Anm.: rechts gelegenen) Abseite zwischen der Pütrich- und der Nigerkapelle , denn zu diesem Altarn haben ja schon ihr Vater sel. Karl der Ligsalz und Elsbeth seine Hausfrau viel Gutes getan".

Wie alle Patrizier, so haben auch die Ligsalz Besitz auf dem Land, häufig im Dachauer Bezirk erworben. So heißt es für den 22.08.1432 (Oberndorf, Web): Ernst und Wilhelm III. Herzöge von Bayern-München verleihen ihren Hof zu Oberndorf im Gerichtsbezirk Dachau an Lorenz Schrenk, Karl Ligsalz und ihre Erben, nachdem ihn der seitherige Lehenträger bereits an sie verkauft hatte. Der Hof blieb mind. bis 1520 im Besitz der Ligsalz.

In den Jahren 1427 und 1429 wird Karl Ligsalz als Bürgermeister erwähnt. Im Jahr 1447 wird er als Innerer Rat erwähnt.

1435 hatte Karl II Ligsalz als Bürgermeister von München eine Rolle im Fall der Agnes Bernauer zu spielen, nicht nur im Drama von Friedrich Hebbel, sondern er ist mit diesem Fall aufs Engste in Realitas verbunden: er willigte in ein Komplott mit Herzog Ernst zur Verurteilung der Agnes Bernauer als Hexe ein, die darauf hin der Donau bei Straubing ertränkt wurde. (welt.de, Web)

Auch hier scheint wieder eine enge Verbindung zwischen den Patriziern Ligsalz und den bairischen Herzögen sichtbar zu werden. Der Sohn des Herzog Ernst, der spätere Herzog Albrecht III hatte sich wohl in die bürgerliche Baderstochter Agnes Bernauer aus Augsburg verschaut, was dem Vater und seiner Familie überhaupt nicht Recht war. Zusammen mit dem Münchner Bürgermeister Karl Ligsalz (Albrecht lebte mit Agnes in der Blutenburg) fällte der Herzog das Todesurteil wegen Hexerei über die Frau. Als Sühne für diese Tat ließ Herzog Ernst 1436 eine Gedächtniskapelle auf dem Friedhof der Straubinger Pfarrkirche St. Peter mit Kaplanei, ewiger Messe und Jahrtag errichten. Genaue Umstände der "Verurteilung" sind nicht bekannt. Heute wird in Zweifel gezogen, ob es überhaupt so etwas wie ein ordentliches Gerichtsverfahren gegeben hat. Man geht eher von einer herzoglichen Anordnung, quasi einem Mord aus Staatsräson aus, da der Herzog seine Ambitionen auf ganz Baiern durch die Mesalliance seines Sohnes Albrecht III bedroht sah.

Von Karl II Ligsalz sind zwei Söhne bekannt, die das väterliche Erbe antraten und wohl enorm vermehrten. Diese beiden Söhne sind auch die Ahnherren der „Dachauer Linie“ und der „Münchner Linie“.

IV. Trennung der Linien

A. „Dachauer Linie“

Hans IV Ligsalz, S.d. Karl II Ligsalz, lebt von 1440 bis 1494. Er war in erster Ehe mit Elisabeth Pauß, Ratstochter aus Weilheim verheiratet. Aus dieser Ehe gingen auch seine Kinder hervor. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er die Tochter eines Münchner Patriziers, Elisabeth Scharfzahn.

Er war Bürger und Handelsherr zu München, stiftete zu den Augustinern 1489, er erwirbt (zusammen mit seinem Bruder Karl III) die Hofmark Ascholding (Vogel, Web). Vor 1486 erwarb Hans IV Ligsalz auch den Besitz Berg am Starnberger See, Schloss Berg (Rank, Web). „Erstmals genannt am 16.10.1454 zusammen mit den Geschwistern. In der Steuerbuechers steht er seit 1458 gemeinsam mit dem Bruder Karl III mit dem er das Elternhaus gemeinsam besitzt. Er handelt mit Tuchen und mit Eisen. Er kaufte mit seinem Bruder Karl III 1469 von Sebastian Tichtel die Hofmark Ascholding (siehe beim Bruder). Am 23.12.1469, am Sonntag nach Thomae apostoli, steht in der Kammerrechnung ein Weingeschenk fuer die Hochzeit des Ligsalz und denen von Weilheim (Anm: Pauß aus Weilheim, s.a. Chronik von Weilheim (Böheimb, 1863)). Er starb nach einem Eintrag im Ratsprotokoll am 14.02.1494 (am Freitag vor Invocavit), nach dem Totenschild in der Frauenkirche am 15.02.1494.“

Für die von Hans IV ausgehende Linie habe ich den Namen „Dachauer Linie“ gewählt. Weiter unten wird ausgeführt, dass ein Ligsalz, über den diese Linie bis heute weitergeführt wird, zwar erst nach Dießen am Ammersee „auswanderte“ und die Familie dort auch für ca. hundert Jahre weiter bestand. Danach war diese Familienlinie für weitere hundert Jahre ausschließlich in der Dachauer Gegend ansässig. Mehrere auf die „Dießener Ligsalz“ zurückzuführende Linien der heutigen Ligsalz im Dachauer Land leben heute noch dort, d.h. seit nunmehr dreihundert Jahren. Da ich selber auch aus einer der „Dachauer Linien“ stamme, habe ich für die gesamte Linie seit Hans IV den Namen „Dachauer Linie“ gewählt. Man könnte sie durchaus auch als Amperländer Linie bezeichnen.

Hans IV Ligsalz besaß gemeinsam mit dem Bruder Karl III das Stammhaus der Familie in der Weinstraße 4. 1485 wurde Hanns Ligsalz in den Inneren Rat zu München aufgenommen. In der Frauenkirche hängt heute noch in der ehemaligen Ligsalz-Kapelle sein Totenschild mit der Umschrift: „Anno Dmno 1494 starb der erberg man Hans Ligsalz am Samstag vor weißen Sunntag“ (Mayer A., 1868) (Anm.: das ist der 15. Februar 1494. Als Weißer Sonntag wurde damals Invocavit = erster Fastensonntag bezeichnet).

Mit dem Erwerb der Hofmark Ascholding bei Dietramszell erhielten die Ligsalz auch die niedere Gerichtsbarkeit und sie nannten sich fortan Ligsalz zu Ascholding. Sie zählten damit zu den Edelleuten. Die Geschlechter (Patrizierfamilien) hatten alle Besitzungen auf dem Land erworben. Zum einen wollten sie ihr Geld krisensicher anlegen und ein weiterer Aspekt dürfte gewesen sein, dass sie sich damit ein wenig dem Landadel gleichstellen wollten. In Urkunden und anderen Schriftstücken wurden sie „Edle“ oder lateinisch „nobilis“ genannt.

Hans IV Ligsalz hat, zusammen mit seinem Bruder Karl III, mit dem Erwerb des Besitzes in Ascholding eine weitere Sprosse im sozialen Aufstieg erklommen. Über das Vermögen habe ich keine genauen Angaben gefunden. Jedoch ist in den Steuerbüchern vermerkt, dass seine Witwe (Elisabeth Scharfzahn?) im Jahre 1510, vierzehn Jahre nach dem Tod des Hans IV, das drittgrößte Vermögen der Stadt München versteuert hat (Gedbas, Web). Wenn man bedenkt, dass von Hans IV vier Söhne und eine Tochter bekannt sind, die vmtl. alle irgendwie ausgesteuert wurden und die Witwe aus zweiter Ehe ein im Gegensatz zu den Vermögen der anderen Patrizier wohl eher „inaktives“ Vermögen zu versteuern hatte, dann dürfte noch zu Lebzeiten des Hans IV ein nicht unerhebliches Vermögen vorgelegen sein.

Als Kinder des Hans IV sind bekannt ein Wolfgang (I), eine Sophie, ein Hans (VI, zu Fußberg), ein Karl (V) und ein Sebastian (I).

Karl V Ligsalz ist vmtl. um 1480 geboren. Über ihn ist zu lesen: „Er hielt sich in Antwerpen auf und nahm drei Niederlaenderinnen zur Ehe. Er hat die Ligsalz-Faktorei in Antwerpen begruendet, die schlisslich zur Weltboerse aufstieg und Anteil am ueberseeischen Warenaustausch der Niederlande hatte. In den Muenchner Quellen kommt er 1501 und 1515 zusammen mit den Bruedern Hans VI, Wolfgang I und Sebastian I bei einer Lehensuebergabe vor. Danach nennt ihn in Muenchen keine Quelle mehr.“ (Gedbas, Web)
(Faktorei: Handelsniederlassung eines Prinzipals an einem entfernten Ort). Die Faktorei/Niederlassung in Antwerpen hat er vmtl. nach dem Tod seines Vaters (1494) gegründet. Da es sich um eine Niederlassung handelt, ist davon auszugehen, dass er dies im Auftrag seiner Brüder Hans VI und Sebastian I und/oder seines Onkels Karl III machte. Hans VI und Sebastian sind als Handelsleute und Patrizier bezeugt. Sein Onkel Karl III war zusammen mit seinem Vater Karl IV ein sehr einflußreicher Patrizier. Man kann daraus auch das Familienethos ablesen: die Familie hat immer gesamthaft agiert, um den Familieneinfluß zu vergrößern. Die Faktorei in Antwerpen wird weiter unten noch Erwähnung finden.

Über einen anderen Sohn des Hans IV und Bruder des Karl V sowie Hans VI, Sebastian I Ligsalz und seine Frau Urula Sänftl sind zwei Votivtafeln aus dem Jahr 1527 bekannt, die auch als Vorlage für Münzen dienen, die heute noch erworben werden können.

Bei Solleder ist zu lesen: „Zu Ludwigs des Bayern Zeiten (Anm.: 1314 deutscher König und ab 1328 römisch-deutscher Kaiser des HRR) betreibt das Kaufmannsgeschlecht der Ligsalz schon einen so weitreichenden Handel, dass es sich bereits 1321 in der Person des Schreibers Konrad einen eigenen Handlungsdiener hält°). Mit dem Ausgang des Mittelalters zieht das goldene Zeitalter dieses Münchner Handels- und Bankhauses herauf: Die Ligsalz zählen mit zu den oberdeutschen Familien, welche durch ihre Faktorei in Antwerpen an dessen Aufstieg zur Weltbörse und am überseeischen Warenaustausch der Niederlande namhaften Anteil haben, an den Treffpunkten der reichsten Kaufmannschaft in Augsburg und Antwerpen Geldgeschäfte großen Stils machen und der Krone Englands, dem Hof von Brüssel, der Statthalterin der Niederlande und der Stadt Antwerpen Anleihen gewährens."

Hans VI zu Fußberg, S.d. Hans IV Ligsalz, lebt von 1476 bis 1538. Er war mit Magdalena Püttrich aus einem anderen Münchner Patriziergeschlecht verheiratet. Er erwarb das Schloß zu Fußberg/Gauting (Kunstmann, Web) und er führte die Linie fort, der alle heute noch lebenden Ligsalz (Liegsalz) angehören. Hans VI war Patrizier. Von ihm wird erzählt, dass sich in seinem Haus ein Zirkel Münchner Bürger, auch Patrizier, traf und nach lutherischem Ritus feierte. Aus Forschungsunterlagen (s. Gedbas) geht hervor, dass alle 7 Kinder des Hans VI Ligsalz evangelisch getauft waren. Er war wohl ein Anhänger der neuen Lehre, die von Mitteldeutschland ausgehend auch Baiern erfasste. Allerdings gab es mit Herzog Wilhelm IV (1508-1550) einen Herrscher in Baiern, der unerbittlich gegen die Protestanten vorging. Vor allem gegen wenig einflußreiche Personen zeigte man Härte. So ist nachzulesen: (SZ_Tuschler, Web) „Sebastian Tuschler behandelt 1523 als „Franzosenarzt“ Menschen mit Syphilis - und ist Anhänger von Luthers Lehren. Schon bald gerät er ins Visier von Religionswächtern des bayerischen Herzogs Wilhelm IV. Seine Hinrichtung ist der Auftakt einer tödlichen Epoche.“

So kann man schließen, dass Hans VI Ligsalz wohl noch gerade davonkam. Seine Kinder, die ja angeblich alle evangelisch getauft waren, hatten jedoch Konsequenzen zu tragen.

Nikolaus II Ligsalz, S.d. Hans VI zu Fußberg, lebt von 1525 bis 1586 Geboren in München, Bürger in München bis ca. 1580, 1543 Äußerer und 1561 Innerer Rat zu München (s. Gedbas), d.h., er war noch Patrizier!,
1570 - 1586 Markt- und Seerichter Dießen I oo ungef. 1560 München Fröschl Barbara, T.d. Fröschl Jakob, Ratsbürger und Langenmantel Ursula, *Wasserburg, II oo mit Ursula Berndorffer aus Pähl.
Er nannte sich Ligsalz von Ascholding bzw. bei Gedbas ist es als Titel bei ihm geführt! “Die Brueder Erasmus II, Niklas II, Christoph II, Balthasar I und Hans VII besitzen am 22.03.1541 das elterliche Haus Rindermarkt 8 und stehen alle, mit Ausnahme von Hans, noch unter Vormundschaft. 1543 ist er aeusserer Rat, 1561 innerer Rat. Von 1570 bis zu seinem Tod war er Land- und Seerichter zu Diessen am Ammersee. 1571 war er wegen der Kommunion in beiderlei Gestalt zum Religionsverhoer zitiert worden. 1575 bezog er in Muenchen noch Einkommen. Spaeter gab er das Buergerrecht auf. In Diessen hat er sich mit dem Kauf mehrerer Hofstaetten, dem Bau des Marktrichterhauses und einem aufwendigen Lebensstil finanziell uebernommen und leitete damit den sozialen Abstieg seiner Familie ein. Allerdings ist diese Linie der Ligsalz die einzige, die heute noch existiert. Das Grabdenkmal fuer sich und seine beiden Gemahlinnen auf dem Salvatorfriedhof in Muenchen hat er noch selbst setzen lassen.“

Interessant ist auch, dass die Kinder von Nikolaus II Ligsalz wieder katholisch getauft waren. Die Gegenreformation hat da wohl ihre Spuren hinterlassen.

Mit Nikolaus II Ligsalz endet die "Dachauer Linie" in München. Sie wird aber weitergeführt und ist danach in Dießen am Ammersee und später im Dachauer Land zu finden. Auch heute leben wieder Ligsalz/Liegsalz in München. Diese sind alle auf Nikolaus II Ligsalz und einen Nachfahrn von ihm, Johann Sebastian Ligsalz (1731 bis 1800) zurückzuführen.

In der Hauschronik der Schrenk v. Notzing und vor allem in der Kiening Genealogie ist der Werdegang der Familie Ligsalz außerhalb Münchens sehr gut belegt nachvollziehbar. In der schon erwähnten Zeitschrift Amperland aus dem Jahr 1974 hat Niklas Freiherr Schrenck v. Notzing diesen dargestellt. Es hat wohl auch, nicht verwunderlich, eine Ligsalz-Chronik gegeben. Das wäre eine reiche Fundgrube für meine Forschungen. Allerdings ist diese Chronik nach dem Aussterben der „Münchner Linie“ um 1750 in private Hände gekommen und heute nicht mehr zugänglich, evtl. gar nicht mehr existent.

Herr Josef Kiening hat mit seiner Genealogie einen immensen Schatz geschaffen, was den geografischen Bereich nordwestlich von München anbelangt, also Dachau, Freising, Fürstenfeldbruck etc. Wer aus dieser Gegend kommt, kann vmtl. alles über seine Familie finden. Für mich war das eine Fundgrube und Anreiz, noch weiter in die Vergangenheit zu forschen.

B. „Münchner Linie“

Wie schon weiter oben erwähnt, haben zwei Söhne des Karl II Ligsalz die Hofmark Ascholding gekauft und damit die Edelmannsfreiheit erworben. Beide erbten u.a. das über Jahrhunderte bestehende Familienhaus der Ligsalz in der Weinstraße 4 in München. Auf der Basis des Erfolgs Ihres Vaters und dessen Vorfahren mehrten sie das Familienvermögen weiter.

Karl III Ligsalz, S.d. Karl II Ligsalz, lebt von 1430 bis 1488. Er war mit Margarete Erlacher, wohl in erster Ehe und mit Margarete Bart in zweiter Ehe verheiratet. Margarete Bart entstammte einer der ältesten Münchner Patrizierfamilien. Soweit nachvollziehbar war sie die Mutter seiner Kinder Hans V und Karl IV.

Am 1. Dezember 1467 wurde Karl Ligsalz in den Inneren Rat aufgenommen. In der Frauenkirche ist oder war zumindest sein Totenschild: „ao Dmi MCCCC im LXXXVIII jar starb Karl Ligsalz am erchtag nach St. Jörgens tag d.h.“ (Im Jahre des Herrn 1400, im 88. Jahr (1488) starb Karl Ligsalz am Dienstag nach St. Georgen dahier) (Mayer A., 1868). St. Georgen 1488 war ein Mittwoch. Der darauffolgende Dienstag war damit der 30.4.1488.

An anderer Stelle bei Gedbas heißt es: „er erscheint erstmals 1438 in der Kammerrechnung Er kauft mit seinem Bruder Hans IV von Sebastian Tichtel die Hofmark Ascholding (heute Gemeinde Dietramszell, Landkreis Bad Toelz-Wolfratshausen. Seitdem nennen sich die Ligsalz „zu Ascholding“. Er besass auch gemeinsam mit dem Bruder Hans IV das Stammhaus der Familie in der Seisnstrasse 4 (Anm.: wohl Weinstraße 4!). Beide in den Steuerlisten seit 1458. Er starb nach dem Totenschild in der Frauenkirche am 29.04.1488, nach dem Barfuesserbuch am 30.04.1488 (beerdigt??) Zur ersten Eheschliessung liess die Stadt am Samstag vor Kreuzerhoehung (9. September) 1458 den Hochzeitsgaesten „von Hohenau“ 8 Kandl Wein als Ehrentrunk reichen.

Unter Hohenau habe ich nur einen Ort im Bayerischen Wald bei Freyung/Grafenau gefunden. Das scheint etwas ungewöhnlich, wenn man sich die Heiratspolitik der Ligsalz anschaut, die vorwiegend aus der Münchner Patriziergesellschaft oder aus der näheren Umgebung ihre Frauen aussuchten. In der Kiening-Genealogie sind viele Erlacher aufgeführt, die überwiegend aus dem „alten Dachauer Gäu“ kommen. Allerdings beginnen die Aufzeichnungen erst im 18. Jahrhundert. Es kann vermutet werden, dass seine erste Frau Margarete Erlacher früh starb und er danach die Münchner Patrizierstochter Margarete Bart heiratete. Ihrer beiden Kinder Karl IV und Hans V sind 1460 bzw. 1465 geboren.

Hans V Ligsalz, S.d. Karl III Ligsalz, lebt von 1465 bis 1521. Er war in zweiter Ehe mit Katharina Corallin aus Salzburg verheiratet. In erster Ehe ist eine N. Rushammer belegt. Hans V Ligsalz hatte einigen Besitz im Bezirk Dachau. In der Chronik der Kirche in Amperpettenbach heißt es: „Hanns Ligsalz ist der Stifter des Amperpettenbacher Glasfensters und der Figur des Auferstandenen im Langhaus. Er hat noch bis 1521 gelebt. Über ihn ist mir nichts weiter bekannt. Einer der drei im Glasgemälde abgebildeten Söhne wurde -wie oben erwähnt- Kanoniker im Liebfrauendom. “(Amperpettenbach, Web). In dem besagten Buntglasfenster in der Kirche zu Amperpettenbach ist seine Frau als die Katharina Knöllin (statt Corallin) dargestellt und bezeichnet. Ob Knöll oder Korall auf fehlerhafte Schreibweisen zurück zu führen sind, konnte ich nicht klären.

Andreas I (André) Ligsalz, S.d. Hans V Ligsalz, lebt von 1500 bis 1564. Er war mit Apollonia Ridler, einer Patriziertochter aus München, verheiratet.

Bei Andreas I Ligsalz kann man Höhen und Tiefen eines Patriziers in einer Person sehen. Er ist in München geboren und 1564 in München gestorben. Er war Bürgermeister, hzgl. Kämmerer, Kaufmann und nannte sich Andreas von Ligsalz zu Ascholding.

Von ihm ist ein Totenschild zu ULF bekannt mit der Innschrift: „Anno 1564 starb d. ersam und weiß Andre Ligsalz, deß Hausfraw Riedlerin gewesen“

In der Alten Pinakothek existiert von ihm ein Porträt (1540, München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek (Mielich, Web)). Ebenso hängt ein Bild von seiner Frau Apollonia Ridler in der Pinakothek. Beide Gemälde, ein Diptychon, wurden vom Münchner Hofmaler Hans Mielich gemalt.

Es dürfte sicherlich nicht jedermann möglich gewesen sein, sich auf diese Weise von einem der bekanntesten Münchner bzw. süddeutschen Maler malen zu lassen, was auf einen entsprechenden Reichtum hinweist. Man kann auch vermuten, dass durch die Mitgift aus der Heirat mit der Patrizierstochter Apollonia Ridler das Familienvermögen noch gemehrt wurde.

Dem sichtbaren Glanz folgte das absolute Elend. Andreas Ligsalz ging mit der Ligsalz-Faktorei (s. weiter oben bei Karl V) in Antwerpen in Konkurs. Er hatte Anleihen u.a. an die Könige von Spanien und Frankreich gegeben. Für Augsburger Patrizier ist bei Stahleder "Chronik der Stadt München, Bde. 1-3" folgendes überliefert: „1557/1558: Große französische und spanische Staatsbankrotte führen alleine in Augsburg bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum Untergang von etwa 80 Handelsgesellschaften. In München ist noch 1557 vor allem die Ligsalz-Faktorei davon betroffen." In den meisten Quellen ist 1561 als Jahr des Konkurses angeführt. Andreas I Ligsalz wurde als Bankrotteur inhaftiert und in den Falkenturm gesperrt. Bei Stahleder ist weiter zu lesen: „1563 Dezember 1, Mittwoch: Die Gesellschafter der bankrott gegangenen Ligsalz-Faktorei liegen immer noch im Falkenturm gefangen.“ Das lässt auf eine Gesellschaft schließen, die die Bankgeschäfte der Ligsalz-Faktorei in Antwerpen betrieben hat. Andreas I Ligsalz starb 1564 in diesem Gefängnis. Es war früher üblich, einen Bankrotteur hart zu bestrafen, ihn einzusperren. Die Umstände spielten dazu keine Rolle. Die Zeit erlaubte einen recht freizügigen Handel und auch Geldgewerbe (Andreas Ligsalz führte auch eine Bank), was die Ansammlung von großem Reichtum ermöglichte. Wenn dann aber einer sich selber rausschoss, hat man ihn noch weiter bestraft. Das ist die kapitalistische Logik.

Was erschwerend hinzugekommen sein könnte: bei Gedbas werden alle 7 Kinder des Andreas I, darunter Andreas II, als evangelisch getauft geführt. Deren Kinder wiederum sind alle katholisch getauft. Wenn man die Richtigkeit dieser Information unterstellt, so kann man davon ausgehen, dass der Herzog Wilhelm IV, der sich ja die Gegenreformation auf die Fahnen geschrieben hat, unerbittlich auch gegen den „abtrünnigen“ Andreas I Ligsalz vorgegangen ist. Der Herzog war ja letztendlich der Stadtherr! (s.a. bei Andreas II Ligsalz: "er schwor ab!")

Folgendes ist zu finden (Biografien, Web): „Andreas Ligsalz ist urkundlich das erste Mal am 21. Mai 1520 belegt. Durch seine Heirat mit Apollonia Ridler, die 1522 als seine Frau erwähnt ist, kam Andreas zu einem Besitz in Schönbrunn (Gemeinde Röhrmoos, Landkreis Dachau). Die beiden Eheleute werden 1522 als Besitzer eines Hauses in der Münchner Hackenstraße 12 genannt, seit 1532 am Rindermarkt 3. Sieben Kinder sind für das Ehepaar namentlich bezeugt. In den Jahren 1523 und 1526 war Andreas Mitglied im Äußeren Rat, 1527 im Inneren Rat der Stadt, dem er ab dem 11. Mai 1530 als Nachrücker für seinen früh verstorbenen Bruder Karl bis 1557 angehörte.

Andreas Ligsalz war zu seiner Zeit ein durchaus bedeutender Geschäftsmann. Er handelte unter anderem mit Eisen, Salz und Tuchen und hatte sogar eine Niederlassung in Antwerpen. Große Anleihen an die Stadt Antwerpen, die Statthalterin der Niederlande und die Könige von Spanien, England und Frankreich trieben ihn 1561 letztlich in den Konkurs.

Der Totenschild des Andreas Ligsalz, das als Sterbedatum den 1. Mai 1564 trägt, ist (bzw. war) in der Münchner Frauenkirche zu finden.“

Der Konkurs hatte seine Spuren hinterlassen. Bei Solleder heißt es: „1562 Jahresbeginn: Vom Hof kommt ein Verzeichnis mit Anweisungen heraus, wie sich die Curatores (Anm.: Konkursverwalter) für die Ligsalz-Gläubiger verhalten und alle Waren und alles Vermögen der Ligsalz verwalten sollen. Mitte Januar wird in der „Ligsaltzisch Laidigen hanndlung“ die Inventur allen Vermögens innerhalb und außerhalb des Burgfrieds vorgenommen.
Der Stadtoberrichter und der Unterrichter waren „wegen der Ligsalltzischen schuldner“ in Fußberg und Ascholding und haben des Hanns Ligsaltz und Balthasar Lerchenfelders Hab und Gut inventarisiert und beschrieben. Die Spesen, über 11 Gulden, zahlte am 31. Januar die Stadtkammer an die beiden Herren aus. Am 27. Februar erhält der Oberrichter noch einmal extra mehrere Gulden für diese Bemühungen.“

Wer der erwähnte Hanns Ligsalz war, konnte ich noch nicht schlüssig ermitteln. Fußberg (Schloß Fußberg, Gauting) war im Besitz der Ligsalz - Hans VI Ligsalz, unser Vorfahr, war der Besitzer, der aber bereits 1538 starb. Es könnte sich also um den Sohn des Hans VI, Hans VII handeln, der möglicherweise den Besitz vom Vater geerbt hat. Falls das zutrifft muss man davon ausgehen, dass an der Ligsalz-Faktorei in Antwerpen auch andere Familienzweige beteiligt waren, in diesem Fall der Onkel des Andreas I aus der Dachauer Linie, Hans VI bzw. sein Sohn Hans VII. Das würde wiederum für eine enge Verbindung der beiden Linien in geschäftlichen Angelegenheiten sprechen und dafür, dass auch unsere Linie mit ihrem Vermögen für die Faktorei bzw. für die Bank des Andreas I gebürgt hat oder daran beteiligt war.
Dass die Richter zu Ermittlungen in Ascholding waren, ist nicht verwunderlich, das war der ländliche Stammsitz der Ligsalz. Zudem scheint, dass ein Balthasar Lerchenfelder Compagnon und Gesellschafter der Ligsalz-Faktorei war.

Andreas II (André) Ligsalz, S.d. Andreas I Ligsalz, lebt von 1549 bis 1601. Er war zweimal verheiratet: mit Sabrina Pronner (Brunner?) und mit Sara Tucher. Mit Sabrina Pronner, die aus einer Familie stammt, die es schaffte, im 16. Jahrhundert in den Kreis der Münchner Patrizier "einzudringen", führt er die "Münchner Linie" weiter.

"1569 und 1571 musste er sich bei den grossen Religionsverhoeren verantworten und schwor ab, sowohl fuer sich als auch fuer seine Mutter. Am 17.02.1589 erhielt er von Herzog Wilhelm V die Edelmannsfreiheit und Niedergerichtsbarkeit auf Ascholding." (Gedbas) Der Beleg für die "Wirksamkeit der Gegenreformation" scheint hiermit gegeben zu sein!

Im Jahre 1583 erhielten die Ligsalz vom Kaiser das Adelsdiplom. Details und Zusammenhänge konnte ich noch nicht klären.

Die Quellenlage ist ab 1500 nicht mehr so üppig wie in der Zeit davor, eigenartigerweise. Durch Zufall entdeckte ich in einem Münchner Gasthaus eine Information, die ich dann weiterverfolgen konnte. Bei einem Besuch in der Großgaststätte Tegernseer Tal in München im Tal war auf der Speisekarte die Historie des Hauses Tal 8 (ehemals Tal 74 vor Umstellung der Zählweise im Tal) aufgeführt. Dort heißt es: „1592 vertauschen Thomas Koch und seine eheliche Hausfrau Anna Bullingern ihren Gasthof an den Edlen und Ehrenwerten Herrn Andreas Liegsalz zu Ascholding, des „inneren Rates der Hauptstadt München" und Sabine, geborene Brumerin (Anm.: wohl Pronnerin!), seine Ehefrau, gegen des letzteren Sedlhof zu Lutterwang, Landsberger Gerichtes.“ (Anm.: Lutterwang = Luttenwang, Kreis FFB, früher Landgerichtsbezirk Landsberg)

1605 verkaufen die Erben des Andreas Liegsalz, die Gebrüder Friedrich und Karl, die Liegsalzen, an den Burger und Gastgeber Hans Humplmaier und Mathildis seiner Ehefrau für 5900 Thaler Kaufsumme und 100 ganze Thaler" Drangeld."

Bei Stahleder ist weiter nachzulesen: "1598 November 5, Donnerstag: Der Stadtrat ist wieder mit Herzog Wilhelms Wasserwerk befaßt.
„Herr Andreas Ligsaltz ist wassergraff“. Herzog Wilhelm V erwarb ab 1595 mehrere Schwaigen im Bereich des heutigen Schleißheim mit neun Klausen und Kapellen und erweiterte diese 1598 bis 1600 um ein bescheidenes Herrenhaus." Zur Versorgung seiner Besitzungen in Schleißheim mit Wasser ließ er den Würmkanal bauen, bei dem Wasser bei Karlsfeld aus der Würm ausgeleitet und nach Schleißheim geführt wurde. 1623 ließ Maximilian I (Max Joseph) dort das alte Schloss errichten und schließlich erbaute Kurfürst Max Emanuel um 1700 das große neue Schloss.

Andreas II Ligsalz (Ligsaltz) war Innerer Rat und Bürgermeister zu München (Stahleder, 2005). 1590 bis 1592 war er Hochmeister des Hl. Geist Spitals in München.

Wie aus den Angaben ersichtlich und manche Quellen berichten darüber auch ganz klar, hat sich die Familie Ligsalz vom schmerzhaften Bankrott der Ligsalz-Faktorei in Antwerpen relativ schnell wieder erholt. Dazu mögen auch die div. Immobilien beigetragen haben, die die Familie besaß und die sie eben für solche Situationen als sichere Kapitalanlage hielt.

Friedrich I Ligsalz, S.d. Andreas II Ligsalz, lebt von 1575 bis 1638. Er war verheiratet mit Anna Maria Eberhard. Er besuchte im Schuljahr 1584/85 das Wilhelms-Gymnasium in Muenchen und ab dem 09.04.1585 die Universitaet Ingolstadt.

Vater: Andreas, Bürgermeister; Mutter: Sabine Brunner; 1585 Absolvierung des Jesuitengymnasiums München; 1585 Studium der artes in Ingolstadt; 1588 Studium in Bologna; 1594 Kastner in Griesbach, NB.; 1597 Landschaftskommissär in München; 1602 Mitglied des Inneren Rats in München; 1603-1638 Bürgermeister; 1607 Landschaftzahlmeister; 1614 Hochmeister des Hl. Geist-Spitals in München; Ehe mit Anna Maria Eberhard; Er war Kastner zu Grisbach (Griesbach, Niederbayern): d.h., mit bereits 19 Jahren hatte er ein verantwortliches Amt inne. Kastner war der Leiter eines Kastenamts, einer grund- oder gerichtsherrschaftlichen Verwaltungseinheit zur Einsammlung, Lagerung und Verwertung von Abgaben, insbesondere der (Getreide)abgaben, 1597 auch Landschaftskommissaer, aber in Muenchen auch Waehler von der Gmain für den kuenftigen Stadtrat. Zusammen mit dem Bruder Karl besass er das Haus Tal Nr. 74 (Anm.: heute Gaststätte Tegernseer Tal 8). 1630 erwarb er von den Erben des Wilhelm Bart die Hofmark Pellheim. *)

1606, 1609, 1612, 1613, 1622, 1625, 1627, 1629, 1631 und 1632 wird Friedrich Ligsalz als Bürgermeister von München genannt (Stahleder, 2005).

Das war ab 1618 im 30-jährigen Krieg!

*) Friedrich I war vmtl. auch der Erwerber der Hofmark Oberumbach. Folgendes kann man in der Chronik der Kirche zu Amperpettenbach nachlesen (Amperpettenbach, Web): "Im Westen des Landkreises Dachau hatte 1954 die Ortschaft Unterumbach das Wappen der Familie (silberner Schrägbalken, darin ein schwarzer Pfeil nach links oben) als ihr Gemeindewappen übernommen, die Familie Ligsalz befand sich von 1606 bis 1742 mit Unterbrechungen im Besitz der Hofmark Oberumbach (heute Oberumbach 10 Haus-Chronik : "Westenbauer"). 1975 hat die Gemeinde Pfaffenhofen a.d.Glonn, in der die Gemeinde Unterumbach aufgegangen ist, das Wappen der Ligsalz in ihr Gemeindewappen übernommen.

Folgendes ist für die Zeit der Verwüstungen, Brandschatzungen und Vergewaltigungen durch die Horden der protestantischen Schweden und ihrer mitteldeutschen Gefolgsleute bezeugt: 1632 April 17, Samstag nach Ostern: Mehrere noch in der Stadt verbliebene Personen von Stand, z. B. Herr von Preysing, dazu die Herrn von der Stadt, z.B. Bürgermeister Friedrich Ligsalz, der Kämmerer vom inneren Rat Albrecht Ligsalz und der Stadthauptmann Hans Ligsalz, fliehen ebenfalls aus der Stadt. Schreckensmeldungen kursieren: „In diser Zeith hat der feindt iberaus grossen schaden auf dem ländt gethan, alls mit Nider Mezgen, rauben und brennen, das folkh und vih iber die Maßen grosse Menig darvon gefiert und das Arme volkh etliche Mal ganz ellent ausgeblindert, weib und Jungkhfrauen geschent und iberaus grosses ibl in khlostern, khirchen, Städt und Markhten und ganzem lant grossen schaden und Jamer volbracht und geibet“ (Hellgemayr). (Stahleder, 2005).

Während der Belagerung durch die Schweden 1632 war also Friedrich I Bürgermeister zu München. Quellen berichten, dass er König Gustaf Adolf II die Stadtschlüssel auf Knien übergeben musste.

Stahleder weiter: "1632 Mai 14/15, Freitag/Samstag: Der französische Gesandte St. Etienne (Anm.: Frankreich war mit Schweden verbündet und hat deren Feldzug gegen den Kaiser finanziert) und der kurfürstliche Rat Johann Küttner oder Kittner von Künitz verhandeln in Freising mit dem schwedischen König, andere Stadtvertreter wie der Bürgermeister Friedrich Ligsalz und die Stadträte Ferdinand Bart und Paul Parstorfer, werden am 15. Mai nachgeholt, um dort über die Übergabe zu verhandeln. Der König soll der Delegation noch in Freising die Erhaltung der Religion, Sicherheit des Privateigentums und aller Einwohner versprochen haben. Angeblich war er verärgert, weil die Abgeordneten nicht schon in Moosburg zu ihm gekommen waren. München war nicht verteidigungsfähig, der Kurfürst mit dem Heer in Regensburg, die 1618 begonnene Neubefestigung noch nicht fertig. Die Kurfürstin Elisabeth Renata und die Familie von Herzog Albrecht VI. hatten sich nach Salzburg begeben, viele Adelige, wohlhabende Bürger und Klosterfrauen flohen aufs Land. Auf die Fürsprache des französischen Gesandten St. Etienne war Gustav Adolf bereit, gegen Zahlung von 450 000 Gulden (= 300 000 Reichstaler) Stadt und Rentamt München zu schonen.

Zur Summe ist zu lesen: "Die Verschonung von München ließ sich König Gustav Adolf teuer bezahlen. 300.000 Gulden musste die Bürgerschaft aufbringen – ein ungeheurer Betrag, wenn man bedenkt, dass ein Knecht damals 10 Gulden im Jahr verdiente. Verglichen mit heutiger Währung dürfte das Lösegeld in etwa der Summe von einer dreiviertel Milliarde Euro entsprochen haben – und das bei damaliger Einwohnerzahl von 20.000 Menschen." (das Lösegeld ist dem Schwedenkönig aber wohl kurze Zeit später wieder abgenommen worden, wie Quellen berichten.)

Als der Schwedenkönig in München weilte, ist folgendes überliefert: "Nur die Gegend um München gefiel ihm angeblich nicht und er verglich die Stadt – „wie man sagt“ – „einen [!] goldenen Sattel auf einem mageren Pferde“ „und von der churfürstl. Residenz soll er, einer allgemeinen Sage nach, sich geäußert haben, daß er wünschte, sie auf Walzen nach Stockholm übersetzen zu können“.

Am Beispiel des Friedrich I Ligsalz kann man bereits erahnen, dass die Zeiten sich geändert hatten. Die früheren Patrizier der Ligsalz waren in erster Linie Kaufleute, die sich auch für die Belange der Allgemeinheit bzw. der Stadt München eingesetzt haben, vermutlich nicht zum eigenen Nachteil. Die heraufziehende Zeit des Absolutismus in Europa und auch in Bayern veranlasste die Herzöge, immer mehr Macht an sich zu ziehen und die Patrizier damit zu beschneiden. Unter Herzog Wilhelm V wurde in den Jahren 1586 bis 1589 das staatliche, bzw. herzogliche Salzmonopol durchgesetzt. Zwar war Salz schon lange nicht mehr die alleinige Einnahmequelle der Familie, aber es war immer noch eine gute Basis, eine Grundlast sozusagen. Friedrich I war nach Quellenangaben mit Unterbrechungen Bürgermeister von 1606 bis mindestens 1632. Ein Viertel Jahrhundert lang also.
Hier zeichnet sich bereits ab, dass das freie Unternehmertum nicht mehr die Spielräume hatte, wie im 13. und 14. Jahrhundert. Es kam hinzu, dass ab etwa 1600 die Herzöge ein sog. Patrizierdiplom vergaben. Bis dahin war die Mitwirkung im Inneren Rat der Stadt, was ein Privileg innerhalb der Bürgerschaft war und von den Herzögen durch eine Stadtverfassung garantiert wurde, das Kriterium, sich Patrizier nennen zu dürfen. Nun nahmen die Herzöge die Städte mit ihren Patriziern mehr und mehr an die Kandare und versuchten auch an deren Einkommensquellen zu kommen. Die Herzöge vergaben jetzt ein Diplom, das sie nach Gutdünken quasi jedem erteilen konnten. Natürlich war dies immer mit einer Gegenleistung verbunden. Das führte auch dazu, dass die Kinder dieser älteren Familien nun vermehrt die Universitäten besuchten und zudem in die Dienste des Herzogs traten. Viele der älteren Patrizierfamilien sind bereits im 16. Jahrhundert ausgestorben. Die verbleibenden traten nach und nach in den Hofdienst und wurden Hofbeamte, wie seit langem schon der Landadel. Auch hier gab es soziale Aufstiegschancen, wie noch zu sehen sein wird. Aber der vermeintliche soziale Aufstieg musste mit einer umfassenden Abhängigkeit vom Landesherren erkauft werden. Über Aktivitäten als herausragende Kaufleute, wie im 14. und 15. Jahrhundert ist zu späteren Zeiten nichts mehr zu lesen. Die Zeit der Patrizier war vorbei! Aber auch die Bürger der Stadt haben in dieser Zeit an Einfluss verloren. Während der Herzog früher die von den Bürgern gewählten Bürgermeister aus den Patriziergeschlechtern i.d.R. bestätigte, wurden sie nun vom Herzog eingesetzt, ohne Bürgerbeteiligung. Sukzessive hat sich die Gesellschaft also von einer feudal-kapitalistischen zu einer absolutistisch-autokratischen Gesellschaft geändert, zum Nachteil der Stadt und ihrer Patrizier (s.a. Karaisl, 1938).

Friedrich I musste aber noch über ein solides Familieneinkommen, z.B. aus Handelsgeschäften oder zumindest über ein größeres Vermögen verfügt haben, ansonsten hätte er nicht die o.e. Immobilien erwerben können.

Ferdinand I Ligsalz, S.d. Friedrich I Ligsalz, lebt von 1600 bis 1679. Er war mit Barbara Fuell*) in erster Ehe und mit Maria Rosina Imhof in zweiter Ehe verheiratet.
Aus (Gedbas, Web): er nannte sich „zu Ascholding, auf Pellheim und Frasshausen, war 1640 Haupterbe des Hauses von Friedrich I, Kaufingerstrasse 16 Von 1628 bis 1635 ist er Muehlrichter und Pfaendermeister.“ (Frasshausen: ca. 10 km Luftlinie nordöstlich von Ascholding)

Aus erster Ehe ist ein Sebastian III Benno bekannt, der später u.a. Hof(kammer)rat und Truchsess war, also in herzoglichen Diensten stand.

*) (Karaisl, 1938) erwähnt einen Freiherrn von Füll, der quasi als Neureicher per Patrizierdiplom des Kurfürsten kurz im Inneren Rat war. Auch hier ist wohl die Zeit nicht spurlos an den alten Geschlechtern vorbei gegangen, sie haben sich mit den Emporkömmlingen vermischt. Einige zumindest.

Friedrich III Ernst Ligsalz, S.d. Ferdinand I Ligsalz, lebt von 1635 bis 1698. Er war in erster Ehe mit Regina Barbara Ridler verheiratet. Aus der Ehe gingen eine Johanna Regina und eine Maria Franziska hervor. In zweiter Ehe war er mit Maria Silvia Beccaria verheiratet.

Am 02.11.1651 wurde er an der Universitaet Ingolstadt eingeschrieben.

Er war von 1657 bis zu seinem Tod Innerer Rat der Stadt Muenchen, seit 1662 auch Buergermeister zu Muenchen, in welchem Amt er es auf 33 Dienstjahre brachte. 1696 wurde er baronisiert.

Ferdinand IV Anton Josef Ligsalz, S.d. Friedrich III Ernst Ligsalz, lebt von 1675 bis 1739, Mutter war Maria Silvia Beccaria.

Er führte den Titel von und zu Ascholding und Hoerezhausen (Gemeinde Fahrenzhausen, Landkreis Freising) Er besuchte im Schuljahr 1691/92 das Wilhelms-Gymnasium in Muenchen und war spaeter Hofrat und Truchsess sowie Revisionsrat. Er war der letzte der patrizischen - adeligen - Linie (s. Gedbas).

Ferdinand Anton Josef Ligsalz liegt in der Frauenkirche in München begraben. Seine Grabschrift lautet: Hier ruht der hochwohlgeborene Ferdinand Joseph Anton Freyherr von Ligsalz auf Ascholding. Der churfürstl. Durchlaucht in Bayern Truchseß und Revisions-Rath, der letzte von diesem uralten and hochadeligen Stamme, welcher in Gott selig entschlafen den 20. Juni 1739 seines Alters 64 Jahre. Gott gebe ihm die ewige Ruhe (Mayer A., 1868)

Bei Historischer Verein von und für Oberbayern. (1851) heißt es: "1739 stirbt Ferd. Frhr. von Ligsalz auf Ascholding, churf. Hofrat und Truchseß zu München, der letzte seines Namens und Stammes, und wird in der Pfarrkirche begraben. Succedirt dessen Schwester Tochter Gräfin Verita, geborene Gräfin Beccaria in Freysing später verehelichte Gräfin Sprety, Urenkelin des Bürgermeisters Ferdinand von Ligsalz."

Mit dem Tod von Ferdinand Anton Josef Ligsalz ist der Münchner Zweig der Familie Ligsalz ("Münchner Linie") erloschen.

Der letzte weibliche Spross der "Münchner Linie" war Maria Anna Ligsalz von Ascholding, Gattin des H. Ferdinand Barth von Harmating, Pasenbach ec. im Jahr 1690.

V. Schlußbetrachtung

Über längere Zeit konnte ich die familiären Verbindungen der "Münchner Linie" nicht darstellen. Erst mit dem Hinweis über den Besitz im Tal 8 (ehemals Tal 74) eines Andreas Ligsalz und die Erbschaft durch einen Friedrich und einen Karl Ligsalz konnte ich diese fehlenden Glieder in der Kette zuordnen.

Zur besseren Nachvollziehbarkeit habe ich die Stammlinie der „Münchner Linie“ bis zu ihrem Aussterben und die der „Dachauer Linie“, der ich entstamme, bis zu mir aufgezeichnet. Beide Linien verzweigen sich irgendwann aus der Linie der gemeinsamen Vorfahren. Die gemeinsame Stammlinie führt zurück bis zum Urahn aller Ligsalz, Conrad I Ligsalz.

Bei der oftmaligen Vielzahl von Kindern hat es naturgemäß mehrere Linien der Ligsalz gegeben. Bei Gedbas oder bei Our Family History sind relativ viele Namensträger Ligsalz aufgeführt. Zumeist enden die Aufzeichnungen nach kurzer Zeit, weil keine männlichen Nachkommen mehr belegt werden können. Eine der Linien kann in München weiter verfolgt werden. Diese starb 1739 mit ihrem letzten Vertreter aus. Eine andere Linie, die sich bereits früher abgespalten hatte und aufs Land zog, hat die Zeit bis heute überdauert und verzweigt sich weiterhin, teilweise auch wieder in der Stadt München.

In der „Dachauer Linie“ kann nun jeder den eigenen Zweig rekonstruieren bzw. fortführen. Als Quelle ist der Aufsatz von Niklas Freiherr v. Schrenck-Notzing in der Zeitschrift Amperland aus dem Jahr 1974 eine gute Fundgrube. Ein Johann Sebastian Ligsalz, der von 1731 bis 1800 als Überreiter in Stetten bei Dachau lebte, ist der Stammvater der Linien zu Ampermoching (ausgestorben), Günding (ausgestorben), Polln (heute München) und Pullhausen. Die zu Polln (München) und Pullhausen haben also die Stürme der Zeit überdauert.

Die beiden Linien, die Dachauer Linie bis zu Johann Sebastian Ligsalz und die Münchner Linie bis zu ihrem Aussterben, zurück bis zu ihrer Trennung im 15. Jahrhundert und weiter zurück bis zum Urahn Conrad I Ligsalz sind bei der Kiening Genealogie unter "Schlagworte A - Z / Stammlinien der Ligsalz" zu finden.

2023, simon.liegsalz@gmx.net




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