Josef Kiening: Genealogie im Gebiet nordwestlich von München
Feldmoching
Pfarrei-Namensregister Feldmoching und Moosach
Die Pfarrei Feldmoching umfasste ursprünglich das ganze Gebiet
bis Dachau, also die Orte Moosach, Ludwigsfeld, Karlsfeld und
Oberschleißheim. Da das Namensregister zu groß geworden wäre,
wurde in Genealogie-Kiening für Moosach, Ludwigsfeld und Karlsfeld
ein eigenes Pfarrei-Namensregister angelegt, als Pfarrei Moosach.
Im gesamten hier bearbeiteten Zeitraum gehörte Moosach zu
Feldmoching.
Pfarrei Oberschleißheim
Oberschleißheim ist kein alter Ort, im Unterschied zu
Unterschleißheim. Bewohner gibt es erst, seit das kurfürstliche
Schloß gebaut wurde. Auf der Baustelle lebten und wohnten Familien,
mehr oder weniger provisorisch.
Bauarbeiter sind nicht ansässig, sondern fluktuieren. Als
Pfarrei und auch als staatliche Verwaltung war Feldmoching
zuständig. Zum Hofgefolge gehörte bald ein Hofkurat, der
Pfarrei Feldmoching zugeordnet. Er betreute das Schloßpersonal und
die Bauarbeiter mit und führte darüber ein Pfarrbuch. Erst um 1790
wurde daraus eine Pfarrei, zu der auch Lustheim gehörte. Einträge
vor 1790 stehen in Feldmoching.
Im Vergleich zu einem Bauerndorf mit sesshafter Bevölkerung ist die
Situation in Oberschleißheim chaotisch.
Wir können keine bessere Genealogie erstellen, als das, was die
spärlichen Quellen her geben.
Grabstein-Inschriften Feldmoching
Helmut Weltmaier hat Ende 2005 alle Grabsteine auf dem Friedhof
fotografiert.
Die Namen nach den Grabsteininschriften finden Sie über
mein Namensregister und außerdem über das
Pfarrei-Namensregister Feldmoching, jeweils von der Startseite
aus.
Quellenbearbeitung Feldmoching
Georg Mooseder hat schon vor Jahren ein Häuserbuch entworfen und
dafür die Briefprotokolle und Kataster ausgewertet.
Unabhängig davon habe ich, Josef Kiening, die Briefprotokolle
ausgewertet, bin aber mit der Zuordnung der Zettel auf Häuser
nicht weit gekommen.
Josef Otteneder hat dazu die Pfarrbücher abgeschrieben und die
vielen Informations-Schnipsel zum nun vorliegenden Häuser- und
Familienbuch zusammen gefügt. Dieses habe ich 2015 in mein
Computersystem abgetippt.
Häuserbuch und Genealogie
Feldmoching war mit 102 alten Häusern einer der größten Orte im
Landgericht Dachau. Ein Häuserbuch für einen so großen Ort
zu erstellen, ist schwierig, denn vor 1812 gab es keine
Hausnummern, also kein Kriterium, nachdem man die Familien ordnen
konnte. Wir konnten nur die Besitzwechsel und die Eltern in den
Heiraten rückwärts aufrollen.
Die Briefprotokolle (Notarurkunden) der Hofmark Feldmoching
setzen zwar 1625 sehr früh ein, haben jedoch, bedingt durch den
Dreißigjährigen Krieg, erhebliche Lücken. Von 1761 bis 1784
fehlen sie. Das ist umso ärgerlicher, als für den gleichen
Zeitraum auch das Heiratsbuch der Pfarrei fehlt. Nur mit den
Hofnamen im Kataster von 1812 und im Steuerbuch von 1760 wurde die
Lücke überbrückt.
Deshalb gilt hier:
- Die Fluktuation während des Dreißigjährigen Krieges kann nicht
lückenlos und überzeugend dargestellt werden. Der Ort war
zerstört und die restlichen Bewohner suchten irgendwie unter zu
kommen und zu überleben. Da die Häuser von den Schweden 1632 und
nochmal 1648 abgebrannt wurden, geht es bei den Kaufverträgen
oft nur um die Acker-Grundstücke und den Bauplatz, was aus dem
Vertrag aber nicht ersichtlich ist. Es ist nicht erkennbar, wo
die Besitzer wirklich wohnten. Die Familie konnte in einen
Nachbarort wohnen und von dort aus die Grundstücke
bewirtschaften. So kommt es, dass die Pfarrbucheinträge nicht zu
den Besitzurkunden passen.
- In den folgenden Friedenszeiten wurden in Feldmoching
ebenfalls Häuser getauscht, geteilt und zusammen geheiratet
- Es bestanden Tagwerkerhäuser (1/16-Anwesen), die vor Anlage
des Katasters 1812 wieder verschwunden sind. Deren
Bewohner bleiben übrig und stehen auf der Seite "Familien
ohne Hauszuordnung"
- Bei den Zuwanderern in der Zeit von 1760 bis 1785 gibt es
keine Herkunftsangaben, weil wie oben gesagt, sowohl das
Heiratsbuch, als auch der Briefprotokollband fehlt. Ein Beispiel
ist der Schmied Josef Zech, der 1783 einheiratet. Er ist Vorfahr
des Verfassers und hat in der Gegenwart viele Nachkommen in
Feldmoching. Vermutlich stammt er aus dem bayerischen Schwaben,
aber konkrete Hinweise gibt es nicht.
- Ab 1800, vor allem nach Aufhebung des Grundherrschaft 1848
setzt ein reger Grundstückshandel ein. Höfe werden zerschlagen
und mit den Grundstücken andere Höfe vergrößert. Hausgrundstücke
werden geteilt und bis zu 10 Häuser mit gleicher Hausnummer
darauf neu gebaut.
- Thema dieser Arbeit ist die Genealogie, nicht die
Besitzgeschichte der Landwirte. Wer für einen Hof die
Entwicklung der landwirtschaftlichen Grundstücke detailliert
erforschen will, hat im Staatsarchiv München mit den
Katasterbänden eine vorzügliche Quelle, in der alles genau fest
gehalten ist.
- Die Fluktuation und die Neubauten ab 1850 können hier
nicht erschöpfend dargestellt werden.
- Hausbesitzer, die keine Familien in Feldmoching gründeten,
nicht hier wohnten oder nur kurz ein Haus besaßen, wurden
weg gelassen, da in den Quellen keine genealogischen
Zusammenhänge erkennbar sind.
- Um 1900 versiegen unsere Quellen wegen Datenschutz. Neuere
Daten stammen von den Grabsteinen.
- Daten ab 1876 können Sie vom Standesamt erfahren. Wir bekommen
vom Standesamt keine Auskunft, da wir nicht verwandt sind. Ich
nehme gegenwartsnahe Ergänzungen gerne auf.
- Mein Computer-Programm sieht für jede Person nur 2 Häuser, 3
Heiraten und 3 weitere Quellenangaben vor. Was darüber hinaus
geht, kann nicht dargestellt werden.
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(C) Josef Kiening, zum Anfang www.genealogie-kiening.de