Stillern, der Stillerhof an der Straße München
- Landsberg
Briefprotokoll-Auszüge
13.09.1743 Kaspar & Maria
Dietrich, Stillerhof ++; die 5 Kinder
vergleichen sich wie folgt:
Sohn Philipp übernimmt den 1/1 - Hof (Hl.
Geist Spital Landsberg) mit 870 fl Schulden,
davon an:
GH. Landsberg 150 fl
Grundherrschaft Gilt und Schmalzgeld 150 fl
zur Huberschen Vormundschaft in Stoffen 150 fl
dem Simon Wolf in Pürgen 300 fl
dem Jesuitenrichter in Landsberg 120 fl
Summe 870 fl
dann seinen Geschwistern:
Gertraud oo Josef Mesner, Paur in
Landsberg, bekommt noch 500 fl, hat schon
erhalten. 300 fl
Maximilian Paur in Thalhofen, bekommt noch
300 fl, hat schon erhalten 600 fl
Anton zu seiner Heirat 900 fl
Lorenz hat 300 fl schon erhalten, bekommt
noch 600 fl
Summe 2300 fl
Philipp Dietrich oo§ Maria
Leder aus Unterigling <Georg
& Johanna Leder, Paur in Unterigling>,
vertreten vom Vater. Heiratsgut: standesgemäße
Aussteuer und Kuh, auch alles was ihr von ihren
Eltern, da sie die einzige Tochter ist, erblich
anfallen wird, jetzt sogleich 1400 fl davon 700
fl Bargeld. Rückfall: je 500 fl.
Staatsarchiv München:
Pfleggericht Landsberg Pr. 55
26.12.1712 Michael Ledermann
in Unterigling +; Ww. Maria, Beistand
ihr Sohn Hans Ledermann, Schuster und Söldner
in Unterigling, übergibt an ihren Sohn Georg
Ledermann und seiner angehenden Ehewirtin Johanna
Sitter von LangenEring (= Langerringen, LK.
und Dek. Schwabmünchen) ihr 1/4-Höfl mit 13
Juch. Acker, 11 Tgw. Wismath und 1/4 Tgw. Anger,
item eine Söldenbehausung mit aller Fahrnis für
1050 fl (davon 45 fl zu einem Ewigen Jahrtag bei
der Kirche Unterigling für den verstorbenen
Vater, auch 15 fl Kapital dahin), der Übergeberin
200 fl bar, Rest in Fristen jährlich 6 x 60 fl,
dann jährlich 25 fl. Die beiden noch ledigen Söhne
Matthias und Ulrich sollen jeder
300 fl HG. und das Heimatrecht, für vier Wochen
kostenfrei bei Krankheit, erhalten; der Sohn Hans
Ledermann noch 100 fl, die Tochter Katharina
¥ Georg Würstl in
Kleinkitzighofen ebenfalls noch 100 fl HG.
Austrag: den täglichen Tisch, oder jährlich
6 Mezen Kern, 7 Mezen Roggen, 2 Mezen Gerste, 1
Viertl Arbes, 100 Ayr, 1 Mezen Lein anbauen, auch
eine Strang Rüben, 25 Pfund Schmalz, täflich 1/2
Maß Milch wanns vorhanden, oder statt Milch und
Schmalz eine Kuh halten. Kraut und Rüben anch
Bedarf frei, beim Schlachten von einem Rind oder
Schwein jeweils ein Viertl, auch jährlich ein
Paar Schuhe.
Erben sollen alle Kinder gleich, die Pfriendt
wieder zum Hof fallen, ihr Leibgewandt der
Tochter Katharina Würstl.
Georg Ledermann ¥§ Johanna
Sitter von Langenering (= Langerringen); HG.:
525 fl, Aussteuer und 1 Kuh. Heiratsleute:
Hans Trieb und Hans Ledermann, beide Unterigling,
Georg Würstl, Kleinkitzighofen, Gregor Sitter
und Sebastian Wegele, beide Langen Ering.
Staatsarchiv München: Br. Pr.
4680
17.04.1747 Georg Lödermann
in Unterigling +;Ww. Johanna Lödermann (Ledermann)
in Unterigling, Beistand ihr Tochtermann Philipp
Dietrich, Paur vom Stillerhof, verkauft ihre
- lehre Söldenbehausung und Garten (Hfm.
Herrschaft), samt Gmaingerechtigkeit,
- 6.1/1 Juch. Heiligen Acker,
- 3/4 Juch. Acker (Kl. Rottenbuch),
- 2 Tgw. Lechfeld (Ki. Unterigling; Landsberger
Jurisdiktion),
- 6 Tgw. Lechfeld (Hfm. Kaufering),
- dazu 1/4-Höfl, so ohne Haus (Hfm. Herrschaft)
mit 1.1/2 Juch. Acker, 1/4 Tgw. Anger, 11 Tgw.
Wismath,
- auch aller Haus- und Baumannsfahrnis
an Matthias Gerumb, verw. Söldner in
Unterigling für 2300 fl (bis Pfingsten 750 fl,
dann ao. 1748 zu Pfingsten 750 fl, dann jährlich
50 fl.
Verkäuferin erhält zur Wohnung den Aufenthalt
in der ordinari Wohnstuben, zu ihrer Liegerstatt
und Aufbehaltung ihrer Sachen zwei Camerl; zum
Austrag jährlich 6 Mezen Roggen, 3 Mezen Kern,
18 Pfd. ausgelassenes Schmalz, 50 Ayr, wöchentlich
3 Seidl Milch wanns vorhanden, item Sauerkraut
und Rüben nach Bedarf, das benötigte Holz, bei
jedem Schlachten eines Rindts 6 Pfund, bei
Abstechen eines S.V. Schweins 3 Pfd. Fleisch,
auch 4 Paar Würst und 1 Blunsen, 1 Pfd.
Rinderleber, jährlich für sie einen Mezen Lein
anbauen; auch zwei Truchen und zwei Pöttstätten,
samt einiger kleiner Hausgerätschaften, so sie
sich schon separiert und zu sich genommen, auch
hat sie sich ausgenommen, das Haus noch 4 Wochen
zu dirigieren, auch das vorhandene Gertaidt
reserviert, nach den vier Wochen soll sie dem Käufer
bis Jakobi 3 Mezen Kern und wöchentlich 1 Mezen
Roggen geben.
Auch hat Gebkäuferin sich expresse reserviert,
wann bei diesem Kauf jemand das Einstandsrecht zu
suchen wollte und ein solcher Einsteher ihr nit
anstendig wär, der Kauf wiederumben aufgehebt
sein, dagegen aber Sye Verkäuferin in solchem
Fall schuldig und gehalten wär, dem Käufer Gerumb
in allem schadlos zu halten.
Wann sy Gebkäuferin nit beständig zu Haus
verbleiben, sondern zuweilen zu ihrem Tochtermann
nacher Stillerhof ziehen würdt, müsste Ihr die
obige Pfriendt an Getraidt, Ayr, Schmalz und Lein
anbauen, ebenso gereicht werden.
Zeugen: Anton Kleinhans und Leonhard
Lidl, beide Unterigling.
Staatsarchiv München: Br.
Pr. 4684
13.06.1747 Weilen aber der Verkäuferin
Johanna Ledermann Ehemanns seelig Bruder
Kind Elisabeth und deren Ehemann Jakob
Ziegler, alhier zu Unterigling, als nächste
Befreundte das Einstandsrecht gesucht und Ihnen
auch obrigkeitlich zugestanden, doch dergestalten,
daß sie Einsteher all dasjenige, was voriger Käufer
Gerumb zu tuen versprochen, auch einhalten.
Womit der Einstandsbrief beschlossen.
Zeugen: Leonhard Lidl, Unterigling und Matthias
Ledermann, Erpfting.
Staatsarchiv München: Br. Pr.
4684
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(C) Josef Kiening, zum Anfang www.genealogie-kiening.de